
Ruth Winzenried: «In diesem Jahr färbe ich 22.000 Eier!»
2025-04-11
Autor: Laura
Die Eier-Färberin aus Leidenschaft
Ruth Winzenried, in Heimenschwand aufgewachsen, hat sich in Grosshöchstetten niedergelassen. Nach ihrer KV-Lehre geht sie seit November in den Ruhestand, doch sie unterstützt weiterhin ein Pflegeheim in Sigriswil mit ihrer Kochkunst. Ihr wahres Talent entfaltet sie jedoch in der Kunst des Eierfärbens – und das in beeindruckendem Umfang!
Die erstaunliche Geschichte hinter dem Eierfärben
Vor acht Jahren begann Ruth mit der Färbung von 8.000 Eiern, vor drei Jahren waren es bereits 18.000 und in diesem Jahr plant sie gewaltige 22.000 Hand-färbte Eier! Ihre Leidenschaft für die Tradition begann im kleinen Rahmen, als sie für die Familie Eier färbte und diese verschenkte. Dies sprach sich schnell herum und führte dazu, dass ihr Mann und ihre Tochter sie dazu ermutigten, die bunten Eier auf dem Berner Märt zu verkaufen.
Von der Familientradition zum Markterfolg
Seit 1999 verkauft sie ihre Eier auf dem Märt nahe dem Münsterplatz. Die Kunden reagieren begeistert und oft entwickeln sich freundliche Gespräche am Stand. Ruth erzählt, dass es regelmäßig Stammkunden gibt, die immer wiederkommen und selbst auswählen, welche Eier sie kaufen möchten.
Ein historischer Preisanstieg
Der Preis hat sich über die Jahre ebenfalls erhöht. Verkauft sie 1999 noch jedes Ei für 1.10 Franken, kostet es heute 1.80 Franken. Doch der Preis ist nur ein kleiner Teil der Geschichte: Was ihre Eier so besonders macht, ist die präzise Handarbeit und die Verwendung natürlicher Farbstoffe, die sie nach traditioneller Methode mit Zwiebelschalen erzielt.
Die geheime Zutat der Tradition
Ihre Technik hat Ruth von ihrer Mutter übernommen. In ihrer Kindheit färbten sie am Ostersamstag Eier, und sogar ihre Großmutter nutzte einst alte Veloschläuche, um um die Eier zu binden. Heute greift sie auf moderne Gummis zurück, doch der kreative Prozess bleibt der gleiche: Sie kauft Unmengen an Gummis, Strumpfhosen und Zwiebelschalen, um im Januar mit der Fertigung zu beginnen.
Ein geschäftiger Zeitplan
Um die anvisierte Menge zu erreichen, müssen Ruth und ihre Familie ein gut koordiniertes Team bilden. Während ihre Tochter und deren Kinder das Gras sammeln, helfensich zwei Schwestern beim Einbinden. Am besten läuft es, wenn sie täglich 800 bis 900 Eier färben - eine beeindruckende Anzahl!
Gemeinsam ans Werk
Nach der Färbung stehen die Kochsession an! Ruths Tochter und ihr Sohn unterstützen sie und kochen abends rund 1.400 Eier täglich. So winkt auch das nächste Ostern voller bunter Überraschungen.
Die Eierspezialität für die Region
Ruth beliefert mehrere örtliche Betriebe, darunter die Bäckerei Schüpbach und die Metzgerei Keller, auch bis nach Bern. Die Eier sind heiß begehrt – besonders für das traditionelle Eiertütschen am Gründonnerstag.
Ein Hobby, das Freude bringt
Doch wird sie damit reich? Ruth lacht und erklärt, dass sie es vor allem aus Leidenschaft macht. Es ist für sie eine schöne Tradition, die sie weiterhin mit Freude pflegen möchte. Ein wirtschaftlicher Erfolg liegt zwar auch vor, aber die Stunden in der Produktion will sie nicht zählen.
Der kulinarische Genuss bleibt nicht auf der Strecke
Am Ende der arbeitsreichen Zeit bleibt immer noch Zeit, ein Ei zu kosten, auch wenn sie keine große Eieresserin ist – ein wenig Aromat darf dabei nicht fehlen!