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Schwangerschaft und Beruf: Die berührenden Geschichten von Frauen

2024-10-06

Die Diskussion über Schwangerschaften am Arbeitsplatz nimmt zu und viele Frauen stehen vor der schwierigen Entscheidung, wann und wie sie ihre Schwangerschaften bekanntgeben. Diese Herausforderung ist mit Emotionen und Ängsten verbunden, die jede Frau individuell erlebt. In unserer Umfrage erzählen Larissa (26), B. (28) und Nadine (32) von ihren unterschiedlichen Erfahrungen im Job.

Larissa aus Uri schildert: „Als ich Ende des Monats auf einen neuen Job im Marketing begann, war ich überrascht, als ich von meiner unplanmäßigen Schwangerschaft erfuhr. Obwohl ich mich darauf freute, hatte ich Angst, wie mein Chef reagieren würde. Ich wartete die Probezeit ab, bevor ich es ihm irgendwann erzählte. Mit den Glückwünschen des Chefs kam auch die Enttäuschung, denn ich bemerkte, dass ich anders behandelt wurde und keine spannenden Aufgaben mehr bekam. Letztlich entschied ich mich, nach der Mutterschaftspause nicht mehr zurückzukehren, da ich nicht unter 80 Prozent arbeiten wollte.“

B. aus Basel dagegen hatte ein positives Erlebnis: „In der Versicherungsbranche informierte ich früh in der Schwangerschaft einen Teamkollegen, der sich riesig für mich freute. Später erfuhr auch meine Chefin frühzeitig von meiner Schwangerschaft und ihre Reaktion übertraf meine Erwartungen. Sie bot mir Unterstützung an und ich durfte im Homeoffice arbeiten, was mir sehr half, da ich oft müde war. Ich bin dankbar für die Rücksichtnahme, die ich erlebt habe – leider ist das nicht die Norm in vielen Unternehmen.“

Nadine aus Solothurn hingegen erlebte negative Folgen. „Ich teilte meinem Chef und meinen Kollegen schon in der vierten Woche mit, dass ich schwanger bin, weil mein Job in der Logistik gesundheitliche Risiken barg. Leider gab es keinen geschützten Arbeitsplatz für mich und ich erhielt ein Beschäftigungsverbot. Obwohl ich meine Rechte kannte, war mein Chef verärgert und drohte mir. Nach dem Mutterschaftsurlaub kehrte ich nicht mehr zurück, denn die Bedingungen waren untragbar. Ich fühlte mich im Umgang mit mir als Schwangere nicht respektiert und hätte mehr Unterstützung gebraucht.

Diese Geschichten verdeutlichen, wie unterschiedlich Schwangerschaftserfahrungen im Arbeitsleben sein können und die Herausforderungen, die Frauen oft bewältigen müssen. Die rechtliche Lage in vielen Ländern erlaubt Frauen, ihre Tätigkeit zu hinterfragen, wenn es um Sicherheit und Gesundheit für sie und ihr ungeborenes Kind geht. Eine klare Kommunikation mit Vorgesetzten und Kollegen kann helfen, Unterstützung im Arbeitsumfeld zu finden.

Wichtig ist, sich über die eigenen Rechte zu informieren und offen für Gespräche über Anpassungen im Arbeitsalltag zu sein. In vielen Fällen zeigen sich Arbeitgeber verständnisvoll und bereit, auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden einzugehen. **Die Frage bleibt: Wie gehst du mit einer Schwangerschaft im Job um?**