Die Schweiz belegt einen unrühmlichen Spitzenplatz in der Lebensmittelverschwendung – hier sind die alarmierenden Gründe!

Laut einem aktuellen UNO-Bericht werden weltweit täglich über eine Milliarde Mahlzeiten weggeworfen, während 783 Millionen Menschen unter Hunger und Mangelernährung leiden. Inger Andersen, Geschäftsführerin des Umweltprogramms der Vereinten Nationen UNEP, bezeichnete die Lebensmittelverschwendung als globale Tragödie.

Die gefährlichen Zahlen stammen aus dem Jahr 2022, und erschreckenderweise fallen etwa 60 Prozent der globalen Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten an. Im Durchschnitt werden hierzulande pro Person jährlich 79 Kilogramm Lebensmittel verschwendet. Wenn man den Einzelhandel und die Gastronomie mit einbezieht, erhöht sich diese Zahl auf satte 170 Kilogramm pro Person – ein Spitzenwert in Europa!

Aber Lebensmittelverschwendung betrifft nicht nur reiche Länder. In wärmeren Klimazonen beispielsweise werden oft Lebensmittel durch unterbrochene Kühllogistik verderben, was zu einer zusätzlichen Verschwendung führt.

Die Schweiz rangiert im weltweiten Vergleich mit Platz 17 im Bereich der Lebensmittelverschwendung ziemlich weit oben und hat somit ein ernstzunehmendes Problem. Diese Zahlen sind jedoch nicht mit Vorsicht zu genießen, da die UNEP-Daten auf Schätzungen basieren und die Messung von Lebensmittelabfällen durch unterschiedliche Methodiken erschwert wird.

Die Gründe für die hohe Verschwendung in der Schweiz sind vielfältig: Die hohe Kaufkraft führt dazu, dass mehr eingekauft wird, als tatsächlich benötigt wird. Dazu kommt, dass Konsumenten in der Schweiz stets frische und vielfältige Lebensmittel erwarten.

In den Abfall gelangen in der Schweiz am häufigsten Backwaren, gefolgt von Fisch, frischem und lagerfähigem Gemüse, Käse und Obst. Traurigerweise könnten viele dieser Lebensmittel sinnvoll weiterverwertet werden, beispielsweise durch Umwandlung in Tierfutter, Dünger oder zur Energiegewinnung.

Es gibt einfache Maßnahmen, die jeder in seinem Haushalt ergreifen kann, um einen Großteil der Lebensmittelverschwendung zu vermeiden: Planung beim Einkaufen, Resteverwertung und eine bessere Lagerung der Lebensmittel sind nur einige davon.

Doch diese persönlichen Anstrengungen reichen nicht aus, um dem Food Waste in der Schweiz den Kampf anzusagen. Der Bundesrat hat daher den 'Aktionsplan gegen die Lebensmittelverschwendung' ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die vermeidbaren Verluste bis 2030 im Vergleich zu 2017 um mindestens die Hälfte zu reduzieren. Große Unternehmen wie Emmi, Fenaco, Migros und Coop haben sich verpflichtet, den Anteil an Lebensmitteln, die ab der Ernte bis zum Verbraucher verloren gehen, bis Ende 2025 um 20 Prozent zu senken.

Es ist an der Zeit, dass wir alle aktiv werden, denn jeder von uns kann einen Beitrag leisten, um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Werden Sie Teil der Lösung und helfen Sie dabei, unsere wertvollen Ressourcen zu schützen!