Schweizer Fussball kämpft mit Nachwuchsproblemen: Der Verband setzt auf radikale Änderungen!
2024-11-27
Autor: Sofia
Die Uhr tickt im Schweizer Fussball und die Situation erfordert schnelles Handeln: Wie können junge Talente aus der Schweiz in der Super und Challenge League endlich mehr Spielzeit bekommen? Der Schweizer Fussballverband (SFV) hat nun erste Lösungsansätze präsentiert.
Seit September 2023 ist das Thema bedrohlich aktuell – die Einsatzzeiten für einheimische U21-Spieler in den Schweizer Profiligen sinken dramatisch. Wenn sich dieser Trend nicht umkehrt, könnte dies katastrophale Folgen für die A-Nationalmannschaft haben, die möglicherweise bei künftigen Europa- und Weltmeisterschaften nicht mehr konkurrenzfähig ist.
Die Alarmglocken läuten, denn die Spielminuten für U21-Spieler stagnieren auf alarmierend niedrigem Niveau: Im Schnitt erhalten diese Spieler weniger als 1000 Minuten pro Spieltag, was nicht einmal zehn Prozent der maximalen Spielzeit entspricht. Insbesondere die Challenge League, in der Klubs finanzielle Anreize für die Förderung junger Talente erhalten könnten, zeigt erschreckende Zahlen. Obwohl es um beträchtliche Summen geht – 50.000 Franken bei 6000 Erfahrungsminuten und eine Verdopplung des Betrags bei 8000 Minuten – scheinen nur drei von zehn Klubs (Schaffhausen, Wil und Nyon) in der Lage zu sein, diese Hürde zu meistern.
Die aktuelle Situation zeigt, dass die finanziellen Anreize offenbar nicht ausreichen, um Klubs zur Förderung ihrer jungen Talente zu bewegen. Die Pflicht zur finanziellen Förderung des Schweizer Nachwuchses wird nur dann wahrgenommen, wenn der Aufstieg und die Liga-Integrität nicht gefährdet sind. Dies hat zur Folge, dass auch hochbegabte Spieler oft im Schatten ausländischer Talente stehen.
In der Super League wird in dieser Saison mit wahrscheinlich nur einem Klub (Luzern) gerechnet, der die kritische Marke von 6000 Spielminuten erreicht. Die Klubs setzen häufig auf internationale Spieler, was die Entwicklung einheimischer Talente zusätzlich behindert. Die Frage bleibt, warum die Vereine, trotz erheblicher Investitionen in die Nachwuchsarbeit, nicht in der Lage sind, ihren Talenten genügend Spielzeit zu bieten.
Angesichts des drohenden Nachwuchsmangels haben sich Vertreter des SFV und der Liga zusammengeschlossen, um eine umfassende Reform zu erarbeiten. Es zeichnen sich neue Regelungen für die Saison 2026/27 ab, die darauf abzielen, die Situation für junge Spieler entscheidend zu verbessern. Eine zentrale Idee besteht darin, die Verteilung der finanziellen Mittel zu überarbeiten – nur Klubs, die aktiv in die Förderung des Schweizer Nachwuchs investieren, sollen auch in den Genuss von Fördergeldern kommen.
Patrick Bruggmann, Entwicklungsdirektor beim SFV, schlägt sogar ein Bussen-System vor für Klubs, die sich zu sehr auf ausländische Spieler verlassen, um das Engagement für einheimische Talente zu erhöhen. „Die Sportclubs müssen ihre Rolle als Ausbildungsplattform ernst nehmen“, fordert Bruggmann.
Ein weiterer Aspekt, den der SFV in Betracht zieht, ist die Verbesserung der Ausbildung und Betreuung der Talente beim Übergang in den Profibereich. Eine bessere Unterstützung von Seiten des Verbands könnte den Schweizer Klubs helfen, die Qualität ihrer Nachwuchsarbeit zu steigern.
Wie das Beispiel der erfolgreichen spanischen Klubs Athletic Bilbao und Real Sociedad zeigt, könnte auch die Schweiz von einer klaren Strategie profitieren, die auf der Förderung einheimischer Talente beruht. Die SFV-Gremien erwägen sogar eine Reise nach Spanien, um von den besten Praktiken zu lernen und zu verstehen, was nötig ist, um auch in der Schweiz eine nachhaltige Talentförderung zu entwickeln.
Jetzt ist der Zeitpunkt zum Handeln gekommen! Die Frage bleibt: Werden die Klubs die Herausforderung annehmen und sich mutig für die Förderung ihrer einheimischen Talente einsetzen?