Schweizer Promis brechen das Schweigen: Die Schattenseiten des Mami-Alltags
2024-11-19
Autor: Lara
In einer Welt, in der Mutterschaft oft glorifiziert wird, haben Schweizer Promis jetzt den Mut gefunden, die andere Seite des Elternseins zu beleuchten. Christina Hänni, die Ehefrau des bekannten Sängers Luca Hänni, hat kürzlich über ihre Erlebnisse auf Instagram berichtet, in denen sie offen zugibt, dass Schlafmangel sie an ihre Grenzen bringt. "Es ist wirklich hart, ich bin einfach müde und möchte nicht in diesem Zustand sein", gestand die 34-Jährige. Diese Worte treffen einen Nerv, denn sie ist nicht allein in ihrem Kampf.
Prominente Mütter wie Lena Gercke und Jenny Frankhauser haben ebenfalls über die Herausforderungen des Mamaseins gesprochen und gleichzeitig den Druck kritisiert, der auf Frauen lastet, perfekt zu sein. "Wenn man nicht immer glücklich ist, wird man oft verurteilt", erklärt Gercke. Diese ehrlichen Aussagen helfen, das Stigma zu brechen, das viele Mütter dazu bringt, ihre Herausforderungen zu verbergen.
Dr. phil. Simona Palm, Psychologin an der Universität Zürich, warnt vor den gefährlichen Folgen von chronischem Schlafmangel: "Er kann ernsthafte psychische und physische Folgen haben, die das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen." Ihre Empfehlungen für Stressbewältigung sind simpel, aber wirkungsvoll: Aufgaben im Alltag gemeinsam aufteilen und regelmäßig für sich selbst Zeit einplanen.
Jenny Frankhauser und Wolke Hegenbarth haben ebenfalls ihre Erfahrungen mit schlaflosen Nächten geteilt. Frankhauser erzählte von den nächtlichen Schreien ihres Sohnes und wie sehr sie und ihr Partner in diesen Zeiten zu kämpfen hatten. Hegenbarth sprach offen darüber, dass sie nach den schlaflosen Nächten mit ihrem ersten Kind ernsthaft überlegte, ob sie ein zweites Kind bekommen wolle.
Darüber hinaus thematisieren diese Mütter die immense Belastung, die die Geburt eines Kindes für eine Beziehung mit sich bringt. Einer Umfrage des Schweizerischen Gesundheitsberichts zufolge haben 65 % der frischgebackenen Eltern angegeben, dass ihre Beziehung durch die neuen Herausforderungen beeinträchtigt wurde. Die Psychologin Palm empfiehlt, auch in stressigen Zeiten regelmäßig Zeit für Paargespräche einzuplanen, um die Kommunikation zu fördern.
Darüber hinaus empfehlen Mütter wie Mirjam Jäger und Sara Leutenegger, sich mit anderen Eltern auszutauschen. "Der soziale Kontakt kann sehr hilfreich sein", sagt Jäger, die seit ihrer Trennung alleinerziehend ist. Sie betont, dass das Teilen von Herausforderungen ein Gefühl der Verbundenheit schafft. Besonders in Krisenzeiten, wie in der Corona-Pandemie, merkt man, wie wichtig Unterstützung ist. Leutenegger beschreibt, wie sie während ihrer Erkrankung an Covid-19 auf die Hilfe von Freunden und Familie angewiesen war.
Mütter wie Mimi Jäger betonen hingegen die Wichtigkeit von Selbstakzeptanz. Sie hat gelernt, ihren Perfektionismus abzulegen und sich selbst nicht zu überfordern. "Es ist nicht realistisch, immer alles perfekt zu machen – manchmal ist ‚gut genug‘ die beste Lösung", erklärt sie und gibt den anderen Müttern einen wertvollen Rat mit auf den Weg.
Wie viele Mütter stehen auch viele prominente Mütter unter Druck, die perfekten Eltern zu sein. Doch es wird Zeit, dass wir diese unrealistischen Erwartungen ablegen und die Realität des Mamaseins akzeptieren. Der Austausch und die Offenheit über die Herausforderungen helfen nicht nur uns, sondern auch kommenden Generationen, über die Schönheits- und Leistungsnormen hinwegzusehen und eine gesunde Beziehung zu uns selbst und unseren Kindern zu entwickeln. Wie gehst du mit den Herausforderungen des Elternseins um?