
Schwerverletzter Mann nach Stein-Angriff: Alt-Bundesrätin kritisiert Passanten
2025-04-04
Autor: Nina
Ein schockierender Vorfall ereignete sich in Bern, als ein 35-jähriger Mann, Marco, ein Opfer eines brutalen Steinangriffs wurde. Der Angreifer, der mit einem zehn Kilogramm schweren Stein zuschlug, ist mittlerweile als Serientäter identifiziert, der in der Vergangenheit bereits für einen Todesfall verantwortlich war. Diese grausame Attacke hinterließ Marco mit schweren Kopfverletzungen und einer lebensbedrohlichen Situation.
Die erschreckenden Einzelheiten sind noch nicht vorbei. Über die Dauer von mindestens einer Viertelstunde verging wertvolle Zeit, in der mehrere Passanten an Marco vorbeigingen, ohne ihm zu helfen. Erst nach unfassbarer Lethargie drehten zwei Jugendliche um, die ihm schließlich erste Hilfe leisteten und die Polizei alarmierten. Dies wirft große Fragen zur Zivilcourage auf.
Alt-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, die die Jury des "Prix Courage" leitet, zeigte sich zutiefst betroffen über das Verhalten der Passanten. "Es ist niederschmetternd zu hören, dass Menschen in einer akuten Notsituation einfach vorbeigehen. Das Opfer verdient unsere Hilfe und Unterstützung", äußerte sie in einem Interview. Sie sieht in dem schnellen Eingreifen der Jugendlichen allerdings einen Funken Hoffnung: "Es zeigt, dass Zivilcourage immer noch existiert, auch wenn das Licht oft schwach erscheint."
Experten für soziale Arbeit, wie Melanie Wegel von der ZHAW, unterstreichen, dass solche Fälle ein alarmierendes Signal sind. "Das Verhalten der Passanten ist nicht nur unverständlich, sondern auch unakzeptabel. Bei einem klaren Notfall ist es unsere Pflicht, aktiv zu werden oder zumindest Hilfe zu holen", sagte sie.
Rechtlich könnte das Passieren des Vorfalls für die Passanten ernsthafte Konsequenzen haben. Das Schweizer Gesetz verpflichtet Menschen dazu, in Notlagen zu helfen – unterlassene Hilfeleistung kann strafbar sein.
Die Ermittlung zeigt auch, dass Marco's Zustand möglicherweise noch schlimmer geworden wäre, wenn nicht die beiden Jugendlichen eingegriffen hätten. Ihre raschen Handlungen könnten möglicherweise sogar sein Leben gerettet haben.
Zivilcourage bleibt damit ein tiefgreifendes gesellschaftliches Thema, und jeder Einzelne ist aufgefordert, sich in solchen Situationen nicht wegzudrehen. Es ist Zeit, den Mut zu finden, nicht nur zuzusehen, sondern aktiv zu helfen – denn das könnte jeder von uns sein.