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Sieben Festnahmen bei der Räumung eines Problemhauses in Kleinbasel

2024-10-03

Autor: Mia

In Kleinbasel kam es am Donnerstagmorgen zu einem massiven Polizeieinsatz. Die Basler Kantonspolizei führte die Räumung einer Liegenschaft durch, in der mehrere Personen in prekären Lebensverhältnissen lebten. Bereits im März führte ein Vorfall, bei dem angeblich Schüsse gefallen waren, zu einem Polizeieinsatz an derselben Adresse.

Die Räumung, die gegen 10 Uhr begann, führte zur kompletten Sperrung der Feldbergstraße zwischen dem Musicaltheater und der Hammerstraße für etwa zwei Stunden. Polizeisprecher Adrian Plachesi bestätigte, dass der Einsatz zur Durchsetzung eines Räumungsbefehls stattfand.

Im Laufe des Einsatzes traf die Polizei auf 16 Personen, von denen sieben im Auftrag der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt vorläufig festgenommen wurden. Der Sozialdienst war ebenfalls vor Ort, um obdachlose Personen bei Bedarf an entsprechende Institutionen zu verweisen.

Anwohner berichten von ständigen Problemen

Das betroffene Gebäude an der Feldbergstraße 146, auch bekannt als "Gammelhaus", beherbergte einst elf kleine Wohnungen. Laut den Ermittlungen der Polizei hielten sich hauptsächlich Randständige und Drogenabhängige in dem Haus auf. Ein Anwohner äußerte sich dazu: "Hier passieren immer wieder suspekte Sachen."

Ein erwähnenswerter Vorfall ereignete sich im vergangenen März, als die Polizei anrücken musste, nachdem Berichte über Schüsse laut wurden. Es stellte sich jedoch heraus, dass es sich nur um eine Schreckschusspistole handelte. Der Anwohner bemerkte, dass die Stimmung bei dieser Räumung deutlich entspannter war als im März, als unklar war, ob ein Krankenwagen Verletzte abtransportieren müsste.

Umbaupläne des Eigentümers

Nach den Vorfällen hatte der Eigentümer angekündigt, das Gebäude umfassend zu sanieren. Geplant sei eine Umwandlung in nur noch vier Wohnungen, um das Haus in eine "saubere Sache" umzuwandeln. Im April wurden die aktuellen Mieter informiert und gekündigt. Sie wurden bis Ende August weiterhin geduldet, nachdem die kantonale Koordinationsstelle für prekäre Wohnverhältnisse intervenierte.

Im September reichte der Eigentümer schließlich eine Strafanzeige und eine Räumungsklage ein, da die Bewohner trotz mehrfacher Aufforderungen nicht ausziehen wollten. Die Situation spitzte sich zu, da immer noch fünf Personen im Haus lebten, die bei der Sozialhilfe gemeldet waren.

„Es muss niemand draußen übernachten“, so die Sozialhilfe

Jacqueline Lätsch, stellvertretende Amtsleiterin der Sozialhilfe, erklärte, dass im Notfall genügend Plätze in den kantonalen Notschlafstellen zur Verfügung stehen, um zu gewährleisten, dass niemand auf der Straße schlafen muss. Es bleibt abzuwarten, ob die betroffenen Personen eine Anschlusslösung finden konnten.

Sollten Sie oder jemand, den Sie kennen, unter finanziellen Schwierigkeiten leiden, gibt es verschiedene Organisationen, die Unterstützung bieten, darunter Winterhilfe, Caritas und Tischlein deck dich, die Lebensmittelhilfe.