Nation

Skandal an der Mittelschule Uri: jahrzehntelanger Missbrauch durch Pater offenbar von Schulleitung gedeckt

2025-04-16

Autor: Sofia

Ein dunkles Kapitel: Missbrauch an der Mittelschule Uri

In den 1960er- und 70er-Jahren ereigneten sich an der Mittelschule Uri grausame Missbrauchsfälle, die von einem Benediktiner-Pater ausgingen. Über Jahre hinweg blieben die Taten unentdeckt, da eine Vertuschung durch die Schul- und Gemeindeverantwortlichen stattfand.

Ehemalige Schüler brechen ihr Schweigen

Ehemalige Schüler berichten von schrecklichen Erlebnissen. Benedikt Hänggi, damals 14 Jahre alt, schildert, wie Pater Felix ihn zwang, nackt die Duschen zu reinigen. "Er entblößte sich und masturbiere vor mir, zwang mich, sein Glied in den Mund zu nehmen. Schließlich drang er in mich ein", erzählt er in einem Interview.

Vertuschung und Ignoranz der Verantwortlichen

Hänggi, der das Trauma jahrzehntelang verdrängte, wandte sich erst vor einigen Jahren an das Bistum Basel und erhielt eine Genugtuung von 20.000 Franken. Er ist nicht allein; auch andere Opfer berichten von Übergriffen, die von verschiedenen Patern verübt wurden.

Entblößende Nacktfotos für Aufklärungsunterricht?

Eine weitere erschreckende Enthüllung ist die Praxis von Pater Notker, der Schüler nackt fotografierte unter dem Vorwand, dies sei für den Aufklärungsunterricht nötig. Dokumente belegen, dass er mit seiner Handlung keinen Verdacht erregte.

Reaktionen der damaligen Schulleitung

Die Schulleitung und die Gemeinde wussten über die Missbrauchsfälle Bescheid. Rektor Pater Hugo Willi rechtfertigte das Verhalten des Pater Notker als "einmaligen Fehltritt mittlerer Schwere" und lehnte eine Suspendierung ab.

Nicht strafbar, aber unschicklich?

Auch Regierungsrat Josef Brücker war über die Nacktfotos informiert und äußerte, dass das Verhalten des Pater Notker zwar unschicklich, jedoch kaum strafbar sei. Diese Einschätzung zeigt die Ignoranz gegenüber den Leiden der Opfer.

Ein Aufruf zur Entschuldigung und Aufklärung

Pater Peter von Sury, Mitglied in Aufklärungsgremien der katholischen Kirche, bat um Entschuldigung und gestand ein, dass die Kirche ein „Tätermilieu“ geschaffen habe. Er ermutigte die Opfer von damals, sich zu melden, um Unterstützung zu erhalten.

Das Erbe des Missbrauchs bleibt ungestraft

Die Täter können nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Pater Felix starb 1984 und Pater Notker im vergangenen Jahr, nachdem er jahrelang unbehelligt an einer anderen Schule unterrichtete.

Hilfe für Betroffene

Für alle, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind oder jemanden kennen, der Hilfe benötigt, stehen verschiedene Beratungsstellen zur Verfügung. Es ist wichtig, das Schweigen zu brechen und Unterstützung zu suchen.