Skandal während Corona: VBS-Berater kassierte 1800 Franken pro Tag!
2024-11-22
Autor: Emma
Im Frühling 2020 war die Schweiz mitten in der Corona-Pandemie und benötigte dringend Hygienemasken. Der Bundesrat forderte beeindruckende 475 Millionen Stück, was die Armeestruktur vor enorme Herausforderungen stellte. Die Armeeapotheke, verantwortlich für die Beschaffung von Schutzmaterial, war auf die Krise nicht ausreichend vorbereitet, wie ein Bericht der Geschäftsprüfungskommission (GPK) aufdeckte.
Plötzlich erforderte die Situation schnelle Maßnahmen und externe Hilfe. Diese wurde von einem ehemaligen Berufsoffizier der Schweizer Armee geleistet, der sich als externen Berater im Verteidigungsdepartement verdiente. Unterlagen, die der „Basler Zeitung“ vorliegen, zeigen, dass er zwischen März 2020 und Mai 2021 unglaubliche 400'000 Franken in Rechnung stellte, bei einem Tageshonorar von 1800 Franken.
Im Normalfall kauft die Armee zwischen 200'000 und 300'000 Hygienemasken, doch nun wurde die ursprüngliche Bedarfsprognose weit überschritten. Der Berater, der zuvor in der Logistik der Armee tätig war, sowie in der Privatwirtschaft gearbeitet hatte, wurde aufgrund seines Erfahrungshorizontes als ideal für die Unterstützung während der Krise erachtet. Armeesprecher Stefan Hofer verteidigt die Entscheidung und betont die Dringlichkeit und Komplexität der damaligen Situation.
Die vertraglichen Vereinbarungen sahen eine übliche Vergütung in der Bundesverwaltung vor, wobei das Tageshonorar inklusive Spesen und Sozialversicherungen war. Trotz einer Kostenschätzung von maximal 108'000 Franken stellte der Berater im August 2020 bereits 172'900 Franken in Rechnung, was die Verantwortlichen vor Herausforderungen stellte. Die explodierenden Kosten wurden auf die unvorhersehbare Situation und die schnellen Veränderungen im Bedarf zurückgeführt.
Das Mandat wurde später verlängert, jedoch bildete dies nur einen weiteren Auslöser für öffentliche Kritik und Misstrauen. Bis Mai 2021 summierten sich die Rechnungen auf 239'400 Franken, was über dem vereinbarten Kostendach lag. Hofer führte die zusätzlichen Kosten auf die Notwendigkeit weiterer Leistungen zurück.
Die Vorwürfe gegen den Berater, jener ein Oberstleutnant bis zu seinem 50. Lebensjahr hätte sein können, erregen nun die Gemüter. Unternehmensjurist Loris Fabrizio Mainardi hat bereits Strafanzeige wegen möglichem Amtsmissbrauch und ungetreuer Geschäftsführung eingereicht, da die Höhe seines Honorars in Höhe von 412'000 Franken zweifelsohne Fragen aufwirft.
Die Bundesanwaltschaft hat den Eingang der Anzeige bestätigt und wird diese gemäß den üblichen Vorschriften weiter prüfen. Der Fall eröffnet nun eine Diskussion über die Vergabepraxis und die Verantwortung während der Krisensituation in der öffentlichen Verwaltung. Hat der Berater durch sein Vorgehen die Grenzen überschritten? Bleiben Sie dran für weitere spannende Entwicklungen!