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Skandalöse Vermögensverwaltung: Versagt die Aufsicht im Fall Wendelspiess?

2025-04-22

Autor: Sofia

Die erschütternde Wahrheit hinter blockierten Ersparnissen

Frau M., eine 82-jährige Rentnerin, sieht sich einem Albtraum gegenüber: Ihr gesamtes Erspartes von 660.000 Franken ist gefangen – und das belastet ihre Gesundheit enorm. „Ich werde wahrscheinlich nie darüber hinwegkommen, bis ich nicht mehr da bin“, gestand sie verzweifelt.

Vertrauen missbraucht: Der schockierende Fall von Pius Wendelspiess

Die pensionierte Krankenpflegerin hatte ihr Geld in die Hände von Vermögensverwalter Pius Wendelspiess gegeben, in der Hoffnung auf ein sicheres und sorgenfreies Leben im Alter. Stattdessen stellte sie nach einer Fernsehsendung fest, dass ihr Vertrauen bitter enttäuscht wurde. Die Reportage im "Kassensturz" enthüllte, dass auch andere ältere Menschen, wie Frau J., ihr gesamtes Vermögen in Wendelspiess‘ riskante Fonds investiert hatten.

Die alarmierenden Enthüllungen

Frau M. erfuhr, dass das Vermögen in einen einzigen Fonds, den "WP Multi-Strategy Fund", investiert wurde – ein risikobehaftetes Unterfangen, das in eine finanzielle Schieflage führte. Ein Liquiditätsengpass blockiert die gesamte Anlegergelder, was bedeutet, dass viele Betroffene seit über einem Jahr auf ihre Investitionen warten, darunter auch Frau J. mit fast einer Million Franken.

Ein verzweifelter Aufschrei der Betroffenen

Die Berichterstattung sorgte für ein großes Echo: Viele andere Anleger meldeten sich und berichteten von ähnlichen Erfahrungen. Häufig handelt es sich um Senioren, die ihr gesamtes Erspartes in die Hände von Wendelspiess legten.

Schadenersatzforderungen und rechtliche Schritte

Der Anwalt Andreas Mikos vertritt mittlerweile 40 Geschädigte und kämpft darum, ihnen ihr Geld zurückzubekommen. Es wird geprüft, ob rechtliche Schritte gegen die Firma unternommen werden können.

Wo war die Aufsicht? Ein Versagen auf ganzer Linie

Im Finanzmarktrecht gibt es Kontrollstellen, um Vermögensverwaltungen zu überwachen. Verlangt wird, dass jede Vermögensverwaltung über eine Risk- und Compliance-Stelle verfügt, was Wendelspiess jedoch scheinbar nicht ausreichend machte. Die zuständige Aufsichtsorganisation, "Fincontrol", führte keine eigenen Prüfungen durch, sondern ließ Dritte arbeiten – darunter die Firma, die auch für die Revision zuständig war. Auch diese entdeckte keine auffälligen Risiken.

Warten auf Antworten – und die Zeit drängt

Jurist Claude Müller, der Frau J. unterstützt, verzweifelt an der mangelhaften Unterstützung durch die Aufsichtsbehörden: Neun Monate vergingen, ohne dass "Finma" (Finanzmarktaufsicht) reagierte. Die angefragten Kontrollstellen halten sich bedeckt – häufig mit Verweisen auf Geheimhaltung.

Ein System in der Krise

Finanzanalyst Christian Dreyer warnt: „Wenn in solchen Fällen keine Auffälligkeiten entdeckt werden, stimmt etwas ganz und gar nicht mit dem System.

Für Frau M. wird die Situation immer drängender: Mit 83 Jahren droht ihr bald der Auszug aus der betreuten Alterswohnung – eine erschütternde Realität für die Seniorin, die sich einfach nur auf einen ruhigen Lebensabend gefreut hatte.