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Spannungen zwischen China und Nordkorea: Nordkoreanische Soldaten in der Ukraine verärgern Peking

2024-11-20

Autor: Emma

In der chinesischen Grenzstadt Dandong, direkt neben der alten Stahlbrücke, die Nordkorea mit China verbindet, erzählt ein Zigarettenverkäufer: „Ich würde niemals auf die andere Seite des Flusses gehen.“ Diese Brücke gilt als die wichtigste Handelsroute zwischen den beiden Ländern. Die aktuellen politischen Spannungen in der Region spiegeln sich auch in den Geschäftstätigkeiten wider.

Die Auswirkungen internationaler Sanktionen auf Nordkorea sind unübersehbar. „Nordkorea ist nicht freundlich zu Ausländern“, sagt der Verkäufer, dessen Stand mit geschmuggelten nordkoreanischen Zigaretten gefüllt ist. Besonders die Marke „7.27“, die auch von Staatsführer Kim Jong-un geraucht wird, erfreut sich großer Beliebtheit. Die UN-Sanktionen, die vor allem den regulären Import zahlreicher Waren, einschließlich Tabak, unterbinden, belasten die Beziehungen zwischen China und Nordkorea erheblich.

Die Situation hat sich seit der Verschärfung der Sanktionen im Jahr 2017 weiter verschärft. Unternehmer Wang, der einst Geschäfte in Nordkorea machte und dort lebte, berichtet von erheblichen Schwierigkeiten. „Wir importieren Perücken und künstliche Wimpern aus Nordkorea, die wir dann als ‚Made in China‘ in Europa und den USA verkaufen“, erklärt er. Dies geschieht jedoch unter konstanten Qualitätsproblemen, da Techniker nicht mehr in die nordkoreanischen Fabriken reisen dürfen.

Die Grenze zwischen China und Nordkorea blieb während der Pandemie vollständig geschlossen. Obwohl mittlerweile alle Pandemie-Maßnahmen aufgehoben sind, bleibt der Grenzverkehr stark eingeschränkt. Dies trifft besonders die Reisebüros in Dandong, die einst Tagestrips nach Nordkorea angeboten hatten. Eine Reisebüroangestellte warnt: „Es gibt keinerlei Möglichkeit, nach Nordkorea zu reisen. Angebote in dieser Art sind Betrug.“

Aktuell hoffen viele in Dandong, dass die Grenze bald wieder öffnet, möglicherweise noch in diesem Jahr. Beobachter sind jedoch skeptisch, insbesondere seit bekannt wurde, dass Nordkorea Soldaten in den Ukrainekrieg entsendet hat, was die Sicherheitslage in Ostasien destabilisiert und Peking verärgert.

Der einzige Personenkreis, der nur noch über die Grenze reisen kann, sind Lastwagenfahrer, die Baumaterialien und Nahrungsmittel transportieren. Ein Fahrer berichtet: „Wir dürfen unsere Handys nicht mitnehmen. Ich gebe es beim chinesischen Zoll ab und werde in Nordkorea konstant überwacht.“

Die Beziehung zwischen China und Nordkorea steht somit auf der Kippe und erfordert dringende Aufmerksamkeit in der geopolitischen Debatte, da das gesamte Sicherheitsgefüge in Ostasien davon betroffen ist. Das Vertrauen zwischen den Nachbarn ist stark angekratzt, und die wirtschaftliche Zusammenarbeit leidet erheblich.