
Spektakulärer Absturz der Spectrum-Rakete von Isar Aerospace!
2025-03-30
Autor: Simon
Das bayerische Start-up Isar Aerospace hat am Sonntag einen bedeutenden, wenn auch tragischen Schritt in der Raumfahrtgeschichte gewagt: Die zweiteilige Spectrum-Rakete hob um 12:30 Uhr vom norwegischen Weltraumbahnhof Andoya ab, verlor jedoch kurz nach dem Start offenbar die Kontrolle und stürzte rund 30 Sekunden später ab, wobei sie explodierte.
Der Absturz war nicht unerwartet. Bereits im Vorfeld hatte eine Sprecherin des Unternehmens angedeutet, dass es beim ersten Testflug unrealistisch sei, den Orbit zu erreichen. "Die Rakete darf explodieren, das ist sogar wahrscheinlich im Rahmen des Tests", erklärte sie. Das primäre Ziel dieses Testflugs war nicht der erfolgreiche Eintritt in den Orbit, sondern das Sammeln von Daten, um Erfahrung für zukünftige Starts zu gewinnen.
Daniel Metzler, der CEO und Mitgründer von Isar Aerospace, lud die Mission als "großartigen Erfolg" ein, da der Flug 30 Sekunden gedauert habe, was bereits als bedeutsamer Fortschritt gilt.
Ursprünglich war der Start für den 24. März geplant, musste jedoch aufgrund schlechter Wetterbedingungen mehrfach verschoben werden. Als Reaktion auf den Absturz besteht die Hoffnung, dass, sollte der Testflug als gut befunden werden, die Produktion der nächsten Raketen schneller vorangetrieben wird. Aktuell werden bereits Raketen zwei und drei produziert.
Die Spectrum-Rakete misst 28 Meter in der Länge und hat einen Durchmesser von zwei Metern. Sie soll in der Lage sein, Nutzlasten von 700 bis 1000 Kilogramm in den Orbit zu befördern. Im Idealfall können bereits bei einem nächsten Flug Satelliten ins All gebracht werden.
Isar Aerospace zielt darauf ab, Trägerraketen für die Beförderung von Satelliten in die Erdumlaufbahn zu entwickeln, was besonders vor dem Hintergrund der Konkurrenz mit anderen Ländern wie Indien wichtig ist, das im vergangenen Jahr mehr Raketen starten konnte als Europa. Ein Grund dafür sind die jahrelangen Verzögerungen bei der Entwicklung der Ariane 6-Rakete.
Die Zukunftsvision von Isar Aerospace sieht vor, bis zu 40 Trägerraketen pro Jahr zu bauen, ein ambitioniertes Ziel, das durch die bisher gesammelten über 400 Millionen Euro Kapital unterstützt wird. Neueste Finanzierungsrunden beinhalteten auch Investitionen des NATO Innovation Fund, einem von 24 NATO-Staaten unterstützten Risikokapitalfonds.
Trotz des Rückschlags bleibt die Branche positiv gestimmt und hofft, dass Isar Aerospace bald mit weiteren Testflügen und endgültigen Starts fortfahren kann. Die Raumfahrt ist unberechenbar, aber auch aufregend und innovativ – und Isar Aerospace könnte das nächste große Kapitel darin schreiben!