Technologie

SRF nutzt KI-Bilder für kreative Kinder-Nachrichten-Werbung

2025-03-28

Autor: Luca

Zürich, 28.03.2025 - SRF präsentiert eine innovative Plakatkampagne für seine wöchentlichen Kinder-Nachrichten, bekannt als «Kids-News», die aktuelle Themen kindgerecht aufbereitet. In einer bemerkenswerten Wendung greift der Sender auf eine KI-generierte Illustration zurück, die in Zusammenarbeit mit der Software Midjourney erstellt wurde.

Auf den bunten Plakaten ist eine humorvolle Cartoon-Figur zu sehen, die als Lehrer dargestellt wird und mit Überwachungskameras versehen ist. Daneben steht der provokante Slogan: «Warum dein Lehrer jeden Spickzettel findet, können wir dir nicht erklären. Den Rest der Welt schon.» Diese humorvolle Ansprache soll nicht nur die Kinder, sondern auch Lehrer und Eltern ansprechen.

Vergleicht man diese Kampagne mit herkömmlichen Werbemethoden, zeigt sich, dass der Einsatz von KI nicht nur kosteneffizient, sondern auch kreativitätsfördernd sein kann. SRF betont, dass die Entscheidung zur Nutzung von KI nicht aus Geldmangel, sondern aus der Notwendigkeit heraus entstand, eine passende grafische Lösung zu finden. Laut Lorena Sauter, einer Sprecherin des Senders, wurden keine bestehenden Illustrationen gefunden, weshalb die Redaktion auf KI zurückgriff.

Die Reaktion auf die Kampagne fällt unterschiedlich aus: Marketing-Experte Felix Murbach lobt den kreativen Mix aus Humor und Technologie, während er gleichzeitig warnend darauf hinweist, dass die überzeichnete Lehrerfigur und der KI-Stil von einigen als zu künstlich oder irritierend empfunden werden könnten. Er hebt hervor, dass solche Kampagnen ein enormes Potenzial haben, um Kinder direkt anzusprechen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Aber die Nutzung von KI in der Werbung könnte auch Risiken mit sich bringen. Einige Ethikexperten, wie Johan Rochel, weisen darauf hin, dass die Authentizität unter dem Einsatz von KI leiden kann, insbesondere wenn die Zielgruppe erkennt, dass ein Bild nicht «echt» ist. Hierbei könnte das Vertrauen in die Marke verloren gehen, was für einen Sender wie SRF, der für Glaubwürdigkeit steht, problematisch sein kann.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Darstellung des Lehrers auf dem Plakat. Rochel kritisiert, dass die Figur dem Klischee eines älteren Mannes mit Schnurrbart entspricht, während in der Realität häufig jüngere Lehrerinnen in der Primarstufe unterrichten. Er fordert Designer und Werbetreibende dazu auf, sich bewusst zu machen, welche Bilder und Stereotypen sie in ihren Kampagnen verwenden.

Zusammenfassend zeigt die SRF-Plakatkampagne, dass die Kombination aus KI, Humor und einer durchdachten Zielgruppenansprache ein vielversprechender Schritt in der Werbung sein kann – solange die potenziellen Fallstricke im Hinterkopf behalten werden. Wie wird sich die Werbung mit KI in Zukunft entwickeln? Werden wir bald mehr solcher kreativen Lösungen sehen? Die Antwort bleibt spannend!