Stefan Bradl (Honda): "Es ist eine bittere Realität!"
2024-11-16
Autor: Emma
Deutschlands prominentester MotoGP-Fahrer Stefan Bradl hat gegenüber SPEEDWEEK.com seine Gedanken über seine letzten Einsätze in der Königsklasse während des Rennwochenendes auf dem Circuit de Catalunya geteilt. Mit 53 Top-10-Platzierungen und einem Podestplatz blickt der 34-Jährige auf eine bemerkenswerte Karriere zurück.
Als Honda-Testfahrer ist Bradl zum sechsten Mal in dieser Saison mit einer Wildcard vertreten. Sein Fokus liegt auf der Entwicklung der RC213V, und während die anderen 22 Fahrer sich auf das Streben nach Bestzeiten konzentrieren, absolviert Bradl Tests unter Rennbedingungen. Dies wirft ein neues Licht auf seinen Rückstand von 1,278 Sekunden im Qualifying 1 im Vergleich zu Franco Morbidelli von Pramac Ducati. Michele Pirro, der für den verletzten Fabio Di Giannantonio im Team VR46 fährt, lag nur 0,171 Sekunden vor ihm.
Bradl äußerte sich frustriert: "Es ist zwar schön, dass du das so bewertest, aber es hilft mir nichts, wenn ich am Ende trotzdem Letzter werde. Am Ende zählt nur die Platzierung, die Punkte bringt. Normalerweise müsste mir Pirro deutlich mehr Zeit abnehmen, aber es ist dennoch bitter zu akzeptieren, auch wenn meine Leistungen von einigen anerkannt werden."
Er stellte fest: "Der Zug ist abgefahren." Für den ehemaligen Moto2-Weltmeister steht der Plan vor jedem Rennwochenende fest, und er betonte, dass jeder Trainingseinsatz, ob Sprint oder Freies Training, genutzt wird, um den Plan umzusetzen. "Ich teste ständig verschiedene Teile am Motorrad – wir arbeiten zurzeit am Motor und an Komponenten des Chassis."
Im Sprint-Rennen hatte Bradl vier Sekunden Rückstand auf Pirro. Er nahm jedoch die Realität an und bemerkte: "Auch der Grand Prix wird ein Test unter Rennbedingungen sein. Vielleicht habe ich einen guten Start und kann eine Zeit lang bei den anderen dranbleiben. Natürlich ist es mein Ziel, mich an Pirro zu hängen, aber ich muss die Situation akzeptieren und am Sonntag das Beste daraus machen."
Aufhorchen lässt jedoch die Ankündigung von Aleix Espargaro, der von Aprilia zu Honda wechselt und am Dienstag seinen ersten Test als Honda-Testfahrer in Barcelona absolviert. Mit ihm und Taka Nakagami wird Bradl Mitte Dezember in Malaysia am Testprogramm teilnehmen.
"Wir haben nicht genügend Motorräder und Crewmöglichkeiten, um alle Fahrer parallel einsetzen zu können“, erklärte Bradl. „Der Testtag ist nur von 11 bis 16 Uhr, das ist praktisch ein halber Tag. Aleix’ Rückmeldungen sind besonders wertvoll, da er frische Erfahrungen von Aprilia mitbringt und seine Eindrücke zur Honda teilen kann."
Zusätzlich hat die MotoGP den neuen Sicherheitsstandards für 2024 große Priorität eingeräumt, um die Sicherheit der Fahrer zu verbessern. Die Technischen Kommissare der MotoGP haben neue Richtlinien eingeführt, die dafür sorgen sollen, dass die Motorräder dieser Klasse nicht nur schneller, sondern auch sicherer sind.
Aktuelle Ergebnisse MotoGP in Barcelona (Sprint, 16. November): 1. Francesco Bagnaia (Italien), Ducati, 20:03,173 Minuten, 12 Runden 2. Enea Bastianini (Italien), Ducati, +0,942 Sekunden 3. Jorge Martín (Spanien), Ducati, +1,270 Sekunden ... Bradl beendete das Rennen auf dem letzten Platz mit einem Rückstand von über 24 Sekunden. Dies könnte seine letzte Gelegenheit sein, noch einmal in der MotoGP auf die Strecke zu gehen, doch die Frage bleibt: Wie wird sich seine Zukunft in der Motorradwelt entwickeln?