Raab kehrt zurück, doch die Zuschauer bleiben aus

Stefan Raab ist zurück im Free-TV – könnte man denken, ein Grund zum Feiern! Doch die Realität sieht ganz anders aus. Mittwochabend wird das alte TV-Schema durch Raabs Comeback herausgefordert, doch das Publikumsinteresse ist überraschend gering.

Nostalgie oder Stillstand?

Das Studio ist gefüllt mit Erinnerungen, als Stefan Raab in seinem unverwechselbaren Outfit erscheint – hellblaues Hemd, Jeans und ein fröhliches Lächeln. Sofort wird das Publikum laut, doch je länger Raab redet, desto mehr beschleicht einen das Gefühl der Stagnation.

Verpasste Chancen bei RTL

Nach einer zehnjährigen Pause hatte RTL große Hoffnungen in Raabs Rückkehr gesetzt. Ein Exklusivvertrag für 185 Millionen Euro hatte die Erwartungen hochgeschraubt. Doch der Erfolg blieb auf der Streaming-Plattform RTL+ aus, was zur Verlagerung ins lineare Fernsehen führte – mit genauso maue Quoten.

Promis als rettender Anker?

Um dem Showformat einen neuen Schwung zu geben, setzt RTL nun auf Promis. So lief das zweite „Promi-Special“ mit fünf Männern, bleibt jedoch unklar, ob Frauen ausgeladen wurden oder nicht teilnehmen wollten. Raabs unmissverständlicher Humor sorgt für teils gezwungene Lacher unter den Gästen.

Die harten Zahlen

Die Quoten sprechen eine deutliche Sprache: Nur 290.000 Menschen zwischen 14 und 49 schalteten ein, was einem ernüchternden Marktanteil von gerade einmal 6,7 Prozent entspricht. Das gesamte Publikum belief sich lediglich auf 870.000 Zuschauer.

Ein veraltetes Konzept?

In Raabs Show „Du gewinnst hier nicht die Million“ wirken die Spiele oft uninspiriert, als stammten sie aus einer anderen Zeit. Während Joko und Klaas das Unterhaltungsformat revolutioniert und gesellschaftlich relevante Themen einbeziehen, bleibt Raab in seinem altbewährten Style gefangen.

Der Konkurrenzkampf ist real

Sebastian Pufpaff, Raabs Nachfolger bei „TV total“, hat erfolgreich bewiesen, dass frischer Wind und Aktualität nachgefragt werden. Mit Quotenstellen, die Raabs Show in den Schatten stellen, könnte Pufpaff das Erbe des Kultformats neu definieren.

Der langsame Niedergang eines Entertainers

Stefan Raabs Unwille, sich dem modernen Publikum anzupassen, und das Festhalten an alten Formaten führt zu einem schleichenden Niedergang. Televisiertes Publikum darf live miterleben, wie eine einst strahlende TV-Karriere nicht mehr den Anforderungen der Zeit gerecht wird.