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Stromversorgung in der Schweiz: Die ungeschminkte Wahrheit über die Energiezukunft

2025-01-09

Autor: Gabriel

Heute hat der Verband der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen (VSE) eine wegweisende Studie zur «Energiezukunft 2050» vorgestellt. Die Fakten sind alarmierend: Bis 2050 benötigen wir 50 Prozent mehr Strom, eine immense Steigerung von 60 auf 90 Terrawattstunden. Dabei wird klar, dass der Einsatz von Windenergie, besonders im Winter, entscheidend für die Versorgungssicherheit ist. Verbandspräsident Martin Schwab äußert sich zur aktuellen Lage der Stromversorgung in der Schweiz.

Warum Windenergie?

Laut Schwab zeigen die Berechnungen der Studie, dass Windkraft nicht nur in sonnigen Zeiten, sondern auch bei schlechten Wetterbedingungen Strom liefern kann. Diese Flexibilität ist entscheidend, da die Solarproduktion im Winter nicht ausreicht. Mit einer Kombination aus Solar- und Windkraft soll eine stabilere Stromversorgung erreicht werden.

Stromüberschuss – Fluch oder Segen?

Die Studie wirft eine wichtige Frage auf: Was tun mit dem erwarteten Stromüberschuss im Sommer? Länder wie Spanien erleben bereits, wie negative Preise am Strommarkt entstehen, wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt. Schwab legt nahe, dass der Fokus auf der Speicherung von Energie liegen muss. Andernfalls könnte es notwendig werden, die Einspeisung von Solarstrom zu limitieren, was die Effizienz des Systems gefährden könnte.

Solarenergie – Noch sinnvoll?

Eine der zentralen Diskussionen dreht sich um den Bau neuer Solaranlagen. Während Schwab betont, dass Solaranlagen weiterhin sinnvoll sind, insbesondere für den Eigenverbrauch, warnt er vor einer ungebremsten Zunahme. Der unlimitierte Ausbau könnte langfristig volkswirtschaftlich problematisch werden, wenn die Infrastruktur nicht mit dem Angebot Schritt halten kann.

Kernkraftwerke – Die Zukunft oder Vergangenheit?

Inmitten all dieser Herausforderungen wird die Diskussion um neue Kernkraftwerke wieder laut. Der Bundesrat plant, das Verbot des Baus neuer Kernkraftwerke aufzuheben. Obwohl der VSE eine technologieoffene Haltung einnimmt, sieht die Studie bis 2050 keine neue Kernkraft im Energiekonzept. Schwab betont, dass es aktuell wirtschaftlich nicht tragbar ist, neue Kernkraftwerke zu errichten. Die regulatorischen und technischen Risiken sind zu hoch, und ohne staatliche Garantien wird niemand in neue Anlagen investieren.

Eine neue Energiewende in der Schweiz?

Die Herausforderungen der Energieversorgung betreffen nicht nur die Schweiz, sondern stellen ein europaweites Problem dar. Der VSE plädiert für innovative Lösungen und fordert ein Umdenken in der Energiepolitik. Der Weg in die Zukunft erfordert eine Balance zwischen den verfügbaren Technologien und der Notwendigkeit, die Versorgungssicherheit in jedem Monat des Jahres zu gewährleisten. Der Schlüssel könnte in der Kombination verschiedener Energiequellen und in der Entwicklung effizienter Speichermöglichkeiten liegen. Es bleibt spannend, wie sich die Energiezukunft der Schweiz entwickeln wird.