Gesundheit

Stuhlgang: Ein Indikator für Lebenserwartung und Gesundheit?

2025-01-05

Autor: Lara

Die Häufigkeit und Beschaffenheit des Stuhlgangs können entscheidende Hinweise auf unsere Gesundheit geben. Neueste Forschungsergebnisse zeigen erstaunliche Zusammenhänge zwischen unserem Stuhlgang und ernsthaften Gesundheitsrisiken, einschließlich unserer Lebenserwartung.

Bereits in der Kindheit beobachten wir eine große Variation in der Frequenz des Stuhlgangs, die sich im Erwachsenenalter fortsetzt. Experten der AOK definieren eine Stuhlgangfrequenz von dreimal täglich bis dreimal wöchentlich als normal.

Was sagt die Häufigkeit des Stuhlgangs über unsere Lebenserwartung aus?

Die Konsistenz des Stuhls ist dabei ein weiteres wichtiges Merkmal, das überwiegend von unseren Ernährungs- und Trinkgewohnheiten abhängt. Ein Stuhl, der die Form einer Wurst hat, wird allgemein als gesund angesehen. Weniger als dreimal pro Woche bedeutet jedoch, dass man unter krankhafter Verstopfung leidet, was erhebliche gesundheitliche Risiken birgt. Ständiger Durchfall kann auf eine Störung im körperlichen Gleichgewicht hinweisen.

In einer bahnbrechenden Studie untersuchten Wissenschaftler des Department of Bioengineering der University of Washington einen direkten Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Stuhlgangs und Krankheiten wie Demenz. Untersucht wurden Daten von etwa 1.400 gesunden Amerikanern, deren Stuhlproben und Lebensgewohnheiten analysiert wurden.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Häufigkeit des Stuhlgangs direkt das Darmmikrobiom beeinflusst. Eine abnormal niedrige oder hohe Stuhlganghäufigkeit wird mit chronischen Nierenerkrankungen und Demenz in Verbindung gebracht. Die Forscher fanden heraus, dass Menschen mit unregelmäßiger Stuhlganghäufigkeit Anzeichen von Organschäden aufwiesen und dass diese Anomalien möglicherweise die Ursache für chronische, altersbedingte Krankheiten sind, die die Lebenserwartung negativ beeinflussen können.

Laut Studienautor Sean M. Gibbons ist eine Stuhlgangfrequenz von ein- bis zweimal täglich optimal und deutet auf einen gesunden Lebensstil sowie ein geringeres Risiko für chronische Krankheiten hin.

Der Mediziner und Gesundheitsexperte Daniel Jaspersen ergänzt: „Gesunde Darmbakterien, die Ballaststoffe abbauen, gedeihen am besten bei einer optimalen Stuhlgangfrequenz von ein- bis zweimal täglich. Zu selten oder zu häufig stuhlgang kann ein Risikofaktor für chronische Erkrankungen sein.“

Verstopfung (weniger als dreimal wöchentlich) kann zudem die Produktion von Giftstoffen im Darm fördern und das Risiko für chronische Krankheiten erhöhen. Gleichzeitig kann Durchfall ein Warnsignal für erhöhte Entzündungswerte und eine eingeschränkte Leberfunktion sein. Laut AOK gilt Durchfall, wenn innerhalb von 24 Stunden mindestens dreimal sehr weicher oder flüssiger Stuhl abgegeben wird. Bei Verstopfung hingegen empfinden Betroffene oft Schmerzen beim Stuhlgang und müssen stark pressen, um den Darm zu entleeren.

Forschungsergebnisse zeigen außerdem, dass fünf Hauptfaktoren das Risiko für die Entstehung von Demenz erhöhen können, was die Bedeutung eines gesunden Verdauungssystems unterstreicht. Ein optimales Management der Verdauung kann also nicht nur das allgemeine Wohlergehen fördern, sondern möglicherweise auch unsere Lebensdauer verlängern.

Diese Informationen dienen lediglich als allgemeine Orientierung und ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes. Bei gesundheitlichen Bedenken sollte immer ein Fachmann zu Rate gezogen werden.