Syrien: Rebellen rücken auf Damaskus vor
2024-12-07
Autor: Louis
In einem besorgniserregenden Wendepunkt im syrischen Bürgerkrieg haben die Rebellen eine entscheidende Offensive gestartet und nähern sich mit schnellen Schritten der Hauptstadt Damaskus. Laut Berichten der norwegischen Zeitung Aftenposten sind die Rebellen jetzt nur noch etwa drei Kilometer vom Präsidentenpalast entfernt.
Der gewählte US-Präsident Donald Trump hat sich auf seiner Plattform „Truth Social“ über die Situation in Syrien geäußert und erklärt, dass Russland nicht in der Lage sei, die Offensive der Rebellen zu stoppen. Trump warnte zudem davor, dass Russland und möglicherweise sogar Bashar al-Assad gezwungen sein könnten, sich zurückzuziehen – eine Entwicklung, die nach Trumps Ansicht das Beste sein könnte, was ihnen passieren kann. Trump rief dazu auf, sich nicht in den Konflikt einzumischen, sondern die Situation sich entwickeln zu lassen.
Währenddessen gab die syrische Präsidentschaft bekannt, dass Berichte über Assads angeblichen Abgang aus Damaskus falsch seien. Ein Sprecher betonte, dass Assad weiterhin seine Aufgaben von der Hauptstadt aus erfülle und nannte die Informationen über seine Abreise Gerüchte und falsche Nachrichten.
Bei Protesten in Dscharamana, einem Vorort von Damaskus, kam es zu einem symbolischen Akt: Regimekritische Demonstranten zerstörten die Statue von Hafes al-Assad, dem verstorbenen Vater des aktuellen Präsidenten. Videos, die im Internet verbreitet wurden, zeigen, wie die Demonstranten die Statue niederreißen und Anti-Assad-Parolen skandieren.
Besorgniserregend ist auch die jüngste Meldung, dass die syrischen Streitkräfte sich aus key strategischen Positionen zurückziehen mussten, was die Rebellen ermutigt hat, Damaskus jetzt zu umzingeln. Hassan Abdel Ghani, ein Militärführer der islamistischen Gruppe, erklärte, dass ihre Kräfte mit der Einkreisung der Hauptstadt begonnen hätten. Dies geschah nach Berichten über den Rückzug von Regierungslisten aus Gebieten, die zehn Kilometer von Damaskus entfernt liegen. Der syrische Verteidigungsminister dementierte diese Rückzugsberichte, was zu weiterer Unsicherheit über die tatsächliche Kontrolle führt.
In Reaktion auf die Situation hat die israelische Armee ihre Präsenz auf den Golanhöhen verstärkt, da die Sicherheitslage in der Region angespannt bleibt. Berichten zufolge hat die IDF zusätzliche Truppen abkommandiert, um auf mögliche Entwicklungen an der Grenze zu reagieren.
Die Entwicklungen in Syrien werfen auch Fragen über die Rolle des Iran auf. Iran hat Berichte über einen Rückzug seiner Diplomaten als falsch zurückgewiesen und betont, dass die Botschaft in Damaskus weiterhin operativ bleibt. Jedoch gibt es Spekulationen, dass Iran Assad möglicherweise bereits aufgegeben hat, was durch eine Änderung der Rhetorik in staatlichen Medien unterstrichen wird. Beobachter vermuten, dass der Iran nach Wegen sucht, die Beziehung zu den Rebellen zu verbessern, sollte Assad stürzen.
Inmitten dieser chaotischen Situation hat die syrische Armee eine Neuordnung ihrer Kräfte in den Provinzen Daraa und Suweida angekündigt, um sich gegen die anhaltenden Angriffe der Rebellen zu verteidigen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, dass die Armee mehr als 90 Prozent der Kontrolle über Daraa verloren hat, was die Fragilität der Regierung und die Welle der Unruhen umso mehr verdeutlicht.
Die humanitäre Krise hat sich ebenfalls verschärft: Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden in den letzten Tagen mindestens 370.000 Menschen vertrieben, viele von ihnen sind Frauen und Kinder. Die Bedingungen in behelfsmäßigen Unterkünften sind katastrophal, während die Temperaturen fallen.
Die internationalen Reaktionen auf die eskalierende Gewalt und humanitäre Krise zeigen sich durch Aufrufe zur Ausreise durch verschiedene Regierungen, darunter die der USA und Jordaniens, die ihre Staatsbürger drängen, das Land zu verlassen. Die Situation bleibt angespannt und die Welt wacht aufmerksam auf die künftigen Entwicklungen, während die Rebellen und die syrischen Regierungstruppen auf einen entscheidenden Kampf zusteuern.