Technologie

Tägliche Cyberangriffe in alarmierender Höhe – Verdacht auf russische Ursprung

2024-10-07

Autor: Nina

Tägliche Cyberangriffe in alarmierender Höhe – Verdacht auf russische Ursprung

Die Schwarz-Gruppe, die hinter den beliebten Lebensmitteldiscountern Lidl und Kaufland steht, sieht sich einer drastischen Zunahme von Cyberattacken gegenüber. Laut Unternehmenschef Gerd Chrzanowski, der in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ sprach, sei die Zahl der täglichen Angriffe vor dem Ukrainekrieg auf etwa 3.500 begrenzt gewesen. Heute hingegen, so Chrzanowski, kämpfe die Gruppe gegen schockierende 350.000 Angriffe pro Tag – hauptsächlich angeblich aus Russland.

Schäden in dreistelliger Milliardenhöhe und entgegen der Erwartungen?

Die Schäden, die diese Attacken der deutschen Wirtschaft zufügen, sind enorm. 2023 summierten sich die durch Cyberangriffe verursachten Kosten auf satte 206 Milliarden Euro, und Prognosen deuten darauf hin, dass die Kosten für 2024 um etwa 30 Prozent auf 267 Milliarden Euro steigen werden. Chrzanowski betont die Dringlichkeit, die „digitale Souveränität“ Europas zu stärken und sich von amerikanischen Technologieanbietern unabhängig zu machen. „Es ist entscheidend, dass sensible Daten nicht auf Servern in anderen Ländern gespeichert werden“, fügte er hinzu.

Um dieser Bedrohung zu begegnen, arbeitet die Schwarz-Gruppe gemeinsam mit dem US-Unternehmen ServiceNow an der Entwicklung sicheres KI-gestützter Lösungen. Diese Lösungen sollen nicht nur intern genutzt, sondern auch Wettbewerbern im Einzelhandel zur Verfügung gestellt werden. Chrzanowski merkt an: „Wir konkurrieren in vielen Bereichen wie Eiern, Bananen und Milch. Bei Cybersecurity müssen wir jedoch zusammenarbeiten. Ein Angriff auf einen von uns betrifft uns alle.“

Zukunftsvision mit KI

Die Schwarz-Gruppe plant außerdem bis 2025 die Einführung einer neuen KI-Plattform, die speziell für den europäischen Einzelhandel gedacht ist. Diese innovative Technologie könnte dazu beitragen, Wartezeiten an den Kassen signifikant zu reduzieren und somit das Einkaufserlebnis für Kunden zu verbessern. Chrzanowski sieht die Unabhängigkeit von großen US-Anbietern als entscheidend für die Sicherheit und den Erfolg seines Unternehmens an: „Es wäre unklug, unsere sensiblen Daten über Einkaufstrends und Preise in eine amerikanische Cloud zu übertragen, ohne zu wissen, wie diese Daten verwendet werden.“

Es wird deutlich, dass die Schwarz-Gruppe nicht nur auf die wachsende Bedrohung reagieren muss, sondern auch aktiv an Lösungen arbeitet, um die Zukunft des Einzelhandels in Europa sicher zu gestalten. Diese Entwicklungen stimulieren nicht nur die Diskussion über Cybersecurity, sondern wecken auch Fragen über die digitale Souveränität und die Notwendigkeit, technologische Abhängigkeiten zu minimieren.