
Taubenfüttern in Zürich: Organisierte Gruppen trotzen dem Verbot – Ein heißes Thema!
2025-03-26
Autor: Nina
In Zürich sind Tauben ein umstrittenes Thema: Während einige sie als die "Ratten der Lüfte" abtun, sehen andere in ihnen vernachlässigte Haustiere, die mehr Schutz benötigen. Der Konflikt über den Umgang mit Tauben hat sich mit dem Inkrafttreten des neuen Jagdgesetzes im Kanton Zürich im Jahr 2023 weiter verschärft.
Das Füttern von Wildtieren, einschließlich Stadttauben, ist seit Anfang 2023 verboten. Dieses Verbot scheint bei vielen Bürgerinnen und Bürgern Wirkung zu zeigen, doch Wildhüter Christian Breitler berichtet, dass organisierte Gruppen weiterhin illegal Futter streuen. Diese Gruppen scheuen sich nicht vor Bussen und teilen die Strafen sogar solidarisch untereinander.
Ein ernstes Problem stellt die Tatsache dar, dass die Wildtierpopulationen sich stets dem Nahrungsangebot anpassen. Breitler erklärt: "Eine künstliche Erhöhung des Nahrungsangebots führt zu einer Überpopulation, was unter den Tauben zu Dichtestress, Krankheiten und höheren Arbeitsaufwänden für die Wildhüter führt. Je mehr gefüttert wird, desto mehr Tauben müssen letztendlich erlegt werden, vor allem wenn sie in Wohngebieten nisten."
Zürichs Stadtverwaltung gibt auf Anfrage keine Auskunft darüber, wie viele Tauben jährlich getötet werden. Der Verein für Stadttauben kritisiert diese Tötungsaktionen als unethisch und nicht nachhaltig. Sie setzen sich für bessere Lebensbedingungen für Tauben ein und weisen darauf hin, dass viele von ihnen an Hunger, Stress und Krankheiten leiden.
Im Herbst letzten Jahres haben die Taubenschützer eine Petition gestartet, die von über 9000 Menschen unterzeichnet wurde. Sie fordern mehr Taubenschläge, in denen die Tiere artgerecht leben und gefüttert werden können. Obwohl es in Zürich bereits drei Taubenschläge gibt, sind diese laut dem Verein nicht ausreichend.
Ein Vorstoß im Zürcher Stadtparlament, der die städtischen Behörden auffordert, die Umsiedlung von Tauben in solche Schläge zu prüfen, ist bislang noch nicht entschiedenen.
Wildhüter Christian Breitler ist skeptisch gegenüber der Notwendigkeit von Fütterungen. Er argumentiert, dass Tauben als Langstreckenflieger nicht darauf ausgelegt sind, am selben Ort auf Futter zu warten. Das Füttern untergräbt ihrer Würde als Wildtiere. Dieses Thema bleibt auch in Zukunft umstritten und wird die Zürcher Bevölkerung weiterhin beschäftigen.