Die Wetterbedingungen blieben während des ersten Laufs der MXGP-Klasse in Saint-Jean-d'Angély (Frankreich) unbeständig und sorgten für spannende Wendungen. Als das Startgatter fiel, begann es erneut zu regnen, wodurch der deutsche Beta-Werksfahrer Tom Koch bereits nach den ersten Metern weit zurückfiel – offenbar hatte er seinen Motor abgewürgt. Koch konnte das Rennen als Letzter in Angriff nehmen, rettete sich am Ende jedoch noch mit einem 20. Platz und sicherte sich so einen wertvollen WM-Punkt.

Im Gegensatz dazu zeigte der deutsche Sarholz-KTM-Pilot Noah Ludwig nach seinem Ausfall im Qualifikationsrennen am Samstag eine beeindruckende Leistung. Trotz einer ungünstigen Startposition hielt Ludwigs bis zum Ende der Startgeraden das Gas voll auf. Dies führte dazu, dass er sensationell den Holeshot holte – ein Kunststück, das er schon beim DM-Saisonfinale 2024 im Talkessel demonstriert hatte, wo er das gesamte Feld überholte. Obwohl die Deutsche Meisterschaft nicht direkt mit der WM vergleichbar ist, war sein Auftakt in Saint-Jean-d'Angély zweifellos ein persönliches Highlight für Ludwig.

Obwohl der relativ unerfahrene Ludwig in der ersten hektischen Phase schnell auf den 6. Platz zurückgereicht wurde, hielt er sich über die Hälfte der Renndistanz unter den Top-10. Zwar fiel er am Ende auf Platz 15 zurück, jedoch sicherte er sich damit nicht nur seine ersten 6 WM-Punkte in der Saison 2025, sondern erreichte gleichzeitig das beste WM-Ergebnis seiner Karriere.

An der Spitze übernahm der slowenische Fahrer Tim Gajser (Honda) souverän die Führung vor Lucas Coenen (KTM) und Romain Febvre (Kawasaki). In der 6. Runde gelang es Febvre, Coenen zu überholen, und er schloss auf Gajser zu. Doch 3 Runden vor dem Ende wurde sein Rennen von einem technischen Defekt überschattet – sein Kühler platzte, was ihn dazu zwang, das Tempo zu drosseln, um das Rennen überhaupt zu beenden. Gajser gewann schließlich mit einem komfortablen Vorsprung von 3,9 Sekunden vor Febvre und Coenen.

Highlights des Rennens waren auch die Leistungen anderer Fahrer: Der Schweizer Valentin Guillod sicherte sich mit Rang 7 den Titel des besten Schweizern im Feld. Der Ducati-Werksfahrer Jeremy Seewer kämpfte nach Aussagen seines Teams mit seiner Fitness und dem Motorrad-Setup und musste sich mit einem 13. Platz begnügen. Der belgische Yamaha-Werksfahrer Jago Geerts war ebenfalls nicht in Form: Nach einem Sturz, während er auf Platz 15 lag, beendete er das Rennen auf dem 19. Platz.

Das Ergebnis des MXGP in Saint-Jean-d'Angély setzt damit neue Maßstäbe für die bevorstehenden Rennen und die Fahrer sind bereits voller Vorfreude auf die kommenden Herausforderungen.