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Tren de Aragua: Venezolaner nach Abschiebung in Guantanamo Bay: Eine erschütternde Geschichte

2025-03-17

Autor: Nina

Jhoan Bastidas gehört zu den 180 Venezolanern, die aus den USA abgeschoben wurden und im berüchtigten Gefangenenlager Guantanamo Bay untergebracht waren. Obwohl die US-Behörden ihn mit der gefürchteten Gang Tren de Aragua in Verbindung bringen, betont Bastidas vehement, dass er kein Mitglied sei.

Hintergrund von Jhoan Bastidas

Der 25-jährige Bastidas, dessen Körper mit mehreren Tattoos verziert ist, kam 2018 aus Venezuela. Sein Heimatland war zu diesem Zeitpunkt bereits im wirtschaftlichen Chaos versunken, nachdem Nicolás Maduro das Präsidentenamt übernommen hatte. Gemeinsam mit seiner Mutter und Geschwistern suchte er Zuflucht in Peru.

Der gefährliche Weg in die USA

Ein Hoffnungsschimmer erschien in Form seines Bruders, der in den USA lebt und ihm einen Job als Essenslieferant in Utah anbot. Ende 2023 unternahm Bastidas den gefährlichen Weg in die USA, doch seine Träume endeten abrupt, als er an der Grenze zu Mexiko den US-Behörden begegnete und festgenommen wurde. Nach einer Inhaftierung von mehreren Monaten wurde er schließlich Anfang 2024 entlassen.

Abschiebung nach Guantanamo Bay

Sein Albtraum begann, als er eines Morgens in Handschellen zu einem Flughafen transportiert wurde. Seiner Erzählung zufolge wusste er nicht, wohin er fliegen würde. Erst beim Aussteigen erblickte er das Wort „Guantanamo“ auf dem Boden. Von den 350 Venezolanern, die während der Amtszeit von Donald Trump abgeschoben wurden, landeten 180 seiner Landsleute zuerst in Guantanamo Bay – ein schockierendes Schicksal, das die Politik der Trump-Administration widerspiegelt, die angekündigt hatte, „die Schlimmsten“ dorthin zu bringen.

Mangelnde Beweise und Misshandlung

Die Beweise für die angebliche Zugehörigkeit zur Gang Tren de Aragua waren jedoch dürftig, wie die Associated Press berichtete. Bastidas verbrachte 16 Tage in dem Hochsicherheitsgefängnis, wo er die Zeit nur schwer einschätzen konnte. Das Sonnenlicht sah er nur alle drei Tage für eine Stunde, und selbst beim Duschvorgang waren seine Hände und Füße gefesselt. Die Rationen seiner Mahlzeiten waren so klein, dass sie kaum ausreichten, um seinen Hunger zu stillen.

Rückkehr nach Honduras und Neuanfang

Nach seinem Aufenthalt in Guantanamo Bay wurde Bastidas nach Honduras geflogen, wo die venezolanische Regierung die inhaftierten Rückkehrer übernahm und sie heimbrachte. Nun lebt er im Haus seines Vaters in der west venezolanischen Stadt Maracaibo. Nach zwei Wochen Ruhe trat er eine Arbeit an einem Hot-Dog-Stand an und versucht, seinen Alltag zu meistern.

Das Schicksal der Emigranten in Maracaibo

In Maracaibo ist das Schicksal der Emigranten allgegenwärtig. Jeder kennt jemanden, der das Land verlassen hat, und die Neuigkeiten über Abschiebungen werden rege auf Social Media geteilt. Inmitten dieser Diskussionen über die mutmaßliche Gangzugehörigkeit der Rückkehrer, versucht Bastidas, sich abzuschotten und auf seinen Glauben zu vertrauen. „Ich betrachte dies als eine Art Prüfung, die mir der Herr auferlegt hat“, sagt er.

Ein Teil einer größeren humanitären Krise

Seine Geschichte ist Teil eines größeren Maelstroms von Migranten, die sowohl vor als auch nach der Pandemie aus Venezuela geflohen sind, oftmals auf der Suche nach einem besseren Leben und der Hoffnung auf die Rückkehr zu einem Normalzustand in ihrem Heimatland, das von Armut und politischer Instabilität geprägt ist. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, diese humanitäre Krise zu bewältigen, während die Debatte um Migration und staatliche Sicherheit weiterhin in den politischen Vordergrund rückt.