Überraschende Entdeckung in Asteroiden-Probe: Bakterien oder Kontamination?
2024-11-27
Autor: Nina
London – Ein internationales Forschungsteam hat in einer Gesteinsprobe vom Asteroiden Ryugu, die 2020 von der japanischen Raumsonde Hayabusa 2 zur Erde gebracht wurde, unerwartete Strukturen entdeckt, die fadenförmigen Bakterien ähneln. Diese Entdeckung löst nicht nur Aufregung aus, sondern wirft auch essentielle Fragen über die Möglichkeit von Lebensformen außerhalb der Erde auf.
Die Forscher unter der Leitung von Matthew Genge vom Imperial College London berichteten im New Scientist, dass die Studenten des Teams "aus ihren Stühlen gefallen" seien, als sie erwogen, dass sie möglicherweise auf eine Form außerirdischen Lebens gestoßen waren. Allerdings warnten die Wissenschaftler, dass eine vorsichtige Interpretation dieser Ergebnisse notwendig ist. Es gibt bereits bekannte Fälle, in denen Mikroorganismen Gestein kontaminieren können.
Ein zentrales Thema in der Diskussion ist die Theorie der Panspermie. Diese Hypothese besagt, dass Leben, in Form von Bakterien und anderen Mikroben, durch das Universum transportiert werden könnte. Obwohl die Entdeckung als ein Hinweis auf diese Theorie gedeutet werden könnte, regen die Montage und Analyse der Proben zur Vorsicht an. In ihrer Studie, die im Fachjournal *Meteoritics & Planetary Science* veröffentlicht wurde, stellte das Team fest, dass die statistische Verteilung der Mikroben darauf hindeutet, dass die beobachteten Bakterien wahrscheinlich irdischen Ursprungs sind und möglicherweise eine Kontamination nach der Probenentnahme aufgetreten ist.
Die Probenlagerung war äußerst sorgfältig, um sicherzustellen, dass keine irdischen Materialien die Gesteinsarten kontaminieren. Nach ihrer Rückkehr zur Erde wurden die Proben unter Vakuumbedingungen in einem Reinraum geöffnet und in einem mit Stickstoff gefüllten Druckraum aufbewahrt. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen fanden die Forscher erst nach einer gründlicheren Analyse mit einem Rasterelektronenmikroskop Hinweise auf bakterielle Strukturen, was darauf hindeutet, dass die Kontamination möglicherweise während der weiteren Analyse erfolgt ist.
Genge betont, dass es nur eines einzigen Bakteriums oder einer Bakterienspore bedarf, um zu einer solchen Kontamination zu führen. Er warnt zukünftige Missionen, wie die geplante Mars-Probenrückführung, vor den Herausforderungen, die solche Funde mit sich bringen könnten. Der Forscher erklärt: "Die Erkennung von Mikroben in einer Probe, die aus dem All zurückgebracht wird, sollte als der Goldstandard für die Entdeckung außerirdischen Lebens angesehen werden. Doch unsere Ergebnisse zeigen, dass Vorsicht geboten ist, denn die Verunreinigung mit irdischen Bakterien ist leicht möglich."
Diese Erkenntnisse sind für die wissenschaftliche Gemeinschaft von großer Bedeutung, da sie die Sensibilität gegenüber einer möglichen Kontamination von organisch reichen extraterrestrischen Proben betonen. Die Forscher weisen darauf hin, dass selbst unter höchsten Sterilitätsprotokollen Mikroben ins Spiel kommen können. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entdeckung auf zukünftige Raumfahrtmissionen und deren Suche nach extraterrestrischem Leben auswirkt.