Papst Franziskus hat am vergangenen Sonntag eine unerwartete öffentliche Erscheinung auf dem Petersplatz gefeiert, als er vor einer Menge von etwa 20.000 Gläubigen im Rollstuhl transportiert wurde. Zu diesem Anlass trug er eine Nasenkanüle und die Anzeichen seiner kürzlichen Gesundheitsprobleme waren deutlich sichtbar.

Der 88-Jährige war erst vor zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen worden, wo er sich aufgrund einer schweren Lungenentzündung 38 Tage in Behandlung befand. Trotz seiner schwachen Verfassung, trat er auf der Messe im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 auf, die den Kranken gewidmet war. Bei seinem Auftritt bedankte sich der Papst mit hörbar angestrengter Stimme auf Italienisch: "Einen schönen Sonntag für alle. Danke!".

Seine Predigt, die von Erzbischof Rino Fisichella verlesen wurde, thematisierte die Erfahrungen von Krankheit und Schwäche. Franziskus sprach davon, wie Krankheit eine Schule des Lebens sein kann, in der man lernt, Liebe zu geben und anzunehmen. Er teilte seine persönlichen Empfindungen mit den Gläubigen und vermittelte, dass es wichtig sei, in schwierigen Zeiten zusammenzustehen.

Zusätzlich zu seinen persönlichen Botschaften, nutzte der Papst die Gelegenheit, um auf die Gewalt aufmerksam zu machen, die oftmals Ärzte und Pflegepersonal in Krisenzeiten erleben. Er appellierte an die Gläubigen, für den Frieden in Konfliktregionen wie der Ukraine, Gaza, Sudan, Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo, Myanmar und Haiti zu beten.

Das Heilige Jahr 2025 wird mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom am 24. Dezember 2024 beginnen. Heilige Jahre finden alle 25 Jahre statt, jedoch gibt es auch außerordentliche Jahre, wie das letzte 2015/16. Diese spezielle Messe war ein starkes Zeichen der Verbundenheit mit den Kranken und Schmerzen der Welt und unterstreicht das Mitgefühl, das Franziskus während seiner Amtszeit für die Bedürftigen und Leidenden gezeigt hat.

Die zukünftige Rolle von Papst Franziskus bleibt weiter ungewiss, und viele fragen sich, wie die katholische Kirche ohne ihn aussehen würde. Experten und Gläubige sind gespannt, ob er trotz seiner gesundheitlichen Herausforderungen weiterhin eine aktive Rolle in der Kirche einnehmen kann.