
Unternehmen fürchten Musks Zorn: Werbung auf X trotz geringer Beträge
2025-04-01
Autor: Leonardo
Elon Musk, der reichste Mensch der Welt, hat durch seine Rolle als Berater von US-Präsident Donald Trump und seine umstrittenen Entscheidungen den Einfluss auf Unternehmen massiv gesteigert. Viele Großunternehmen in den USA stehen unter Druck, auf seiner Plattform X zu werben, um keinen negativen Eindruck zu hinterlassen und um der rechtlichen Konsequenzen zu entkommen, die Musk gegen Nicht-Werber verhängt hat.
Die Marketingabteilungen vieler Firmen berichten, dass sie sich genötigt fühlen, auch wenn sie dabei nur minimale Beträge investieren, um nicht in den Verdacht zu geraten, Musk oder seine Plattform zu boykottieren. Musks bekannte Klagen gegen Unternehmen wie Shell, Nestlé und Lego haben diese Sorge nur verstärkt. Selbst symbolische Werbung scheint für die Unternehmen der einzige Ausweg zu sein, um nicht auf Musks "Schwarzer Liste" zu landen, wie Lou Paskalis, ein Experte der Marketingberatung, erläutert.
Obwohl viele große Marken wie Disney und Unilever aufgrund von Musks Übernahme von Twitter im Jahr 2022 ihre Marketingstrategie überdacht haben, zeigen einige Unternehmen eine Rückkehr zu X, um Musks rechtlichen Schritten zuvorzukommen. Unilever, zum Beispiel, hat bereits wieder Werbeflächen gebucht und im Gegenzug ließ Musk die Klage gegen sie fallen.
Die Unternehmen sehen sich damit einem doppelten Risiko gegenüber: Sie riskieren, ihre Marke durch Werbung auf einer Plattform, die jetzt mit Kontroversen behaftet ist, zu schädigen, oder sie riskieren den Ärger von Musk. Dies führt zu einer vorsichtigen Strategie, bei der kleinere Werbekampagnen gefahren werden. Beispielsweise hat American Express ihre Ausgaben um 80 Prozent reduziert, was anscheinend genügt, um von Musks "Naughty List" entfernen zu werden.
Aktuelle Zahlen zeigen, dass Musks Einschüchterungstaktik Wirkung zeigt: Laut Emarketer wird der Umsatz von X in diesem Jahr auf 2,3 Milliarden Dollar ansteigen, eine Steigerung im Vergleich zu 1,9 Milliarden im Vorjahr. Allerdings ist dies immer noch weit entfernt von den 4,1 Milliarden Dollar Umsatz, die Twitter vor Musks Übernahme erwirtschaftet hat.
Neue Werbekunden, die zuvor nicht auf X aktiv waren, wie der Online-Shop Rock Paper Sizzle, zeigen, dass X nun auch neue Zielgruppen ansprechen kann. Trotz dieser Entwicklungen gibt es jedoch wenig Hoffnung, dass die Plattform bald zu den alten Umsatzhöhen zurückkehren wird. Experten, wie Ruben Schreus von Ebiquity, warnen, dass Unternehmen auch weiterhin vorsichtig sein müssen und erwarten, dass Musk möglicherweise in naher Zukunft tatsächlich dazu aufrufen könnte, zu X zurückzukehren.