
USA-Ticker: Meloni gibt Trump bei Europa-Kritik teilweise recht
2025-03-28
Autor: Louis
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat Donald Trump in dessen Kritik an Europa teilweise recht gegeben. Laut einem Gespräch mit der Tageszeitung „Financial Times“ betrifft die Kritik nicht die Menschen in Europa, sondern vor allem die „herrschende Klasse“. Meloni strebt eine Brückenbaurolle zwischen den USA und der EU an und wird von Trump als bevorzugte Ansprechpartnerin in Europa wahrgenommen.
In einem deutlichen Bekenntnis zur Meinungsfreiheit und Demokratie stimmte Meloni den Äußerungen des US-Vizepräsidenten J.D. Vance zu, der den Europäern vorgeworfen hatte, diese Grundwerte nicht ausreichend zu achten. Sie äußerte sich besorgt über den Verlust der Identität Europas und erklärte: „Europa hat sich ein wenig verloren“, und betonte die Wichtigkeit, den Menschen Antworten auf ihre Fragen zu geben, anstatt ihnen Ideologien aufzuzwingen.
Meloni führt seit zweieinhalb Jahren eine Dreier-Koalition aus rechten und konservativen Parteien in Rom und ist dafür bekannt, kritisch gegenüber der EU eingestellt zu sein. Allerdings hat sie inzwischen einen pragmatischen Kurs eingeschlagen. Italien unterstützt die Ukraine im Konflikt mit Russland, plant jedoch keine Einsätze eigener Soldaten in einer möglichen Friedenstruppe.
In ihrem ersten Interview mit einer ausländischen Zeitung seit ihrem Amtsantritt bezeichnete Meloni die USA als Italiens wichtigsten Verbündeten und erklärte, dass es „kindisch“ sei, zwischen den USA und Europa wählen zu müssen. Ihre bemerkenswerte Haltung gegenüber dem aktuellen Handelstreit unterstreicht ihren pragmatischen Ansatz zur Bewältigung internationaler Herausforderungen.
In weiteren Nachrichten kündigte die US-Regierung an, Diversitätsprogramme an Universitäten zu überprüfen. Justizministerin Pam Bondi wies darauf hin, dass bei der Zulassung von Studenten keine Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe oder Geschlecht stattfinden dürfe. Dies zeigt den strikten Kurs der Trump-Administration in Bezug auf gesellschaftliche Themen.
Darüber hinaus zog Trump die Nominierung der republikanischen Abgeordneten Elise Stefanik für die Position des US-Botschafters bei den Vereinten Nationen zurück, um sicherzustellen, dass die Republikaner ihre Sitze im Repräsentantenhaus behalten. Diese Entscheidung kam aufgrund knapper Mehrheitsverhältnisse, die die politische Richtung Trumps unterstreichen, während er versucht, die Kontrolle über die Republikanische Partei zu behalten.
Im Hinblick auf die internationalen Beziehungen hat Trump zudem mit weiteren Zöllen auf Importe aus der EU und Kanada gedroht, wenn diese versuchen sollten, den USA wirtschaftlichen Schaden zuzufügen. Kanada und Japan planen bereits, darauf mit eigenen Maßnahmen zu reagieren. In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie sich die Handelsbeziehungen unter der Regierung Trump entwickeln werden – ein Thema, das sowohl für Europa als auch für Nordamerika von entscheidender Bedeutung ist.