Das Usutu-Virus, ursprünglich aus Afrika stammend, hat in den letzten Jahren auch in Europa für Aufsehen gesorgt, insbesondere in Deutschland. Während das Virus primär tödlich für Vögel, vor allem Amseln, ist, bleibt das Risiko für Menschen äußerst gering. Doch was genau steckt hinter diesem Virus und sollten wir uns wirklich keine Sorgen machen?

Das Usutu-Virus gehört zur Familie der Flaviviren, die auch für Krankheiten wie das Dengue-Fieber und das Zika-Virus bekannt ist. Es wird in der Regel durch Stechmücken von Vogel zu Vogel übertragen. Seit den 2010er Jahren wurden in Deutschland immer wieder Ausbrüche verzeichnet, die mit Massensterben von Amseln einhergehen. Schätzungen zufolge sind im Jahr 2011 rund 300.000 Amseln in Deutschland gestorben, was zu einem dramatischen Rückgang der Populationen in betroffenen Gebieten führte, vor allem in der Rheinebene.

Diese Ausbrüche werden oft mit apathischem Verhalten und unkoordinierten Bewegungen bei den Vögeln in Verbindung gebracht, bevor es meist zum Tod kommt. Menschen sind von einer Infektion mit dem Usutu-Virus äußerst selten betroffen. Es besteht die Möglichkeit einer Übertragung durch infizierte Mücken, jedoch sind bisher nur zwei Fälle in Deutschland dokumentiert, die zudem symptomfrei verliefen. Typische Symptome für Menschen können Fieber und Kopfschmerzen sein, in sehr seltenen Fällen könnte es sogar zu einer Gehirnentzündung kommen.

Zusätzlich zur Überwachung von Vögeln, die an dem Virus sterben, fordert das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin die Öffentlichkeit auf, tote Vögel zu melden. Dies könnte wertvolle Daten zur Verbreitung und Auswirkung des Virus liefern. Diese Möglichkeit zur Meldung wird auch vom NABU unterstützt, der eine Online-Plattform für die Eingabe von Beobachtungen anbietet.

Trotz der alarmierenden Zahlen bei den Amseln gibt es Lichtblicke: Experten sind optimistisch, dass die Vogelpopulationen Resistenzen entwickeln könnten. Ein Aussterben der Amsel in Deutschland wird daher nicht befürchtet.

Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Artikel keine medizinische Beratung ersetzt. Bei gesundheitlichen Fragen sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Halten Sie sich informiert und helfen Sie, die Natur und Tierpopulationen zu schützen!