Vitamine für die Psyche: "Ihre Wirksamkeit wird häufig unterschätzt"
2024-12-10
Autor: Gabriel
Die Psyche des Menschen ist ein komplexes Netzwerk aus Gedanken, Gefühlen und Wahrnehmungen. Ein Mangel an Vitaminen kann dazu führen, dass dieses empfindliche Gleichgewicht gestört wird. Das Nervensystem benötigt Nährstoffe, um optimal zu funktionieren. Doch welche Vitamine sind tatsächlich entscheidend für unsere psychische Gesundheit?
Eine Vielzahl von Studien belegt, dass Vitamine lebensnotwendig für unseren Körper sind, doch viele Zusammenhänge sind noch unklar. Vor allem die Wirkung von Vitamin D bei Depressionen ist weiterhin umstritten. Catri Tegtmeier, die Chefärztin der Abteilung Psychosomatik/Psychotherapie sowie Traumatherapie der Wicker Klinik in Bad Wildungen, erklärt: "Unser psychisches Wohlbefinden ist stark abhängig von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, die durch einen Mangel an Mikronährstoffen aus dem Gleichgewicht geraten können. Dies kann zu Stimmungsschwankungen oder schwerwiegenden Depressionen führen."
B-Vitamine, insbesondere Vitamin B6, spielen eine essentielle Rolle bei der Synthese von Neurotransmittern. Folsäure (Vitamin B9) und Vitamin B12 sind ebenso wichtig für die Produktion von Dopamin. "Trotz des Wissens um die Bedeutung von Vitaminen für die psychische Stabilität wird ihre Wirksamkeit oft unterschätzt", betont Tegtmeier.
Vitamin D hat ebenfalls eine wichtige Funktion in der Psyche. Laut Dr. Stephanie Grabhorn, Fachärztin für Psychiatrie, reguliert es entscheidend den Hirnbotenstoff Serotonin. Ein Mangel kann sogar strukturelle Veränderungen im Gehirn hervorrufen. Studien zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und einem erhöhten Risiko für Depressionen. Viele Patienten, die wegen psychischer Probleme in der Wicker Klinik behandelt werden, weisen einen Vitamin-D-Mangel auf, der behoben werden muss.
Stress, ein weiterer Faktor, der zur Entstehung psychischer Krankheiten beiträgt, kann durch zusätzliche Vitamine ausgeglichen werden. Laut Manon Struck-Pacyna vom Lebensmittelverband Deutschland sind neben den Vitaminen C, B1, B3, B6 und B7 auch Mineralstoffe wie Eisen, Kupfer und Magnesium wichtig, um den Körper bei Stress zu unterstützen.
Eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2018 hat gezeigt, dass Menschen mit einem Mangel an Vitamin B12 ein signifikant höheres Risiko haben, an Depressionen und Angstzuständen zu leiden. Ein Mangel kann zu Nervenschäden, Reizbarkeit und sogar zu Verwirrtheit führen. Unter den Risikogruppen sind insbesondere Veganer und Vegetarier zu erwähnen, da Vitamin B12 vornehmlich in tierischen Produkten enthalten ist.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit führt eine Liste mit „Health Claims“, die belegte gesundheitliche Vorteile von Vitaminen beinhalten. Laut der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung sind folgende Vitamine genehmigt, um Aussagen zu machen wie „trägt zu einer normalen psychischen Funktion bei“: - Vitamin B7 (Biotin) - Folsäure (Vitamin B9) - Vitamin B3 (Niacin) - Vitamin B1 (Thiamin) - Vitamin B5 (Pantothensäure) - Vitamin B6 (Pyridoxin) - Vitamin B12 (Cobalamin) - Vitamin C
Es ist an der Zeit, die Bedeutung dieser Vitamine für die psychische Gesundheit ernst zu nehmen. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Ihre Ernährung Ihre Stimmung beeinflussen kann? Erleben Sie mit den richtigen Nährstoffen einen positiven Wandel in Ihrem Leben!