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Vizepräsident J. D. Vance fordert verstärktes US-Militär in Grönland

2025-03-28

Autor: Nina

Bei seinem ersten Besuch auf Grönland, einem autonomen Gebiet Dänemarks, sorgte Vizepräsident J. D. Vance für Aufsehen, als er von Soldaten mit Rufen nach den USA begrüßt wurde. Die Soldaten sangen »USA, USA, USA«, während Vance die Pituffik Space Base besuchte, eine Schlüsselbasis für die Raketenabwehr der Vereinigten Staaten.

Zur gleichen Zeit bekräftigte der US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus, dass die USA Grönland dringend benötigen. "Für die internationale Sicherheit müssen wir Grönland haben. Es ist keine Frage, ob wir ohne auskommen", sagte er und bezeichnete die Kontrolle über Grönland als Teil des amerikanischen Schicksals.

Während seines Besuchs in Pituffik erklärte Vance, dass Dänemark nicht genügend Schutz für die Grönländer geboten habe und dass die Menschen auf der Insel besser unter dem Schutz der USA leben würden. Bereits seit zwei Jahrzehnten hätten die Dänen zu wenig in Infrastruktur und militärische Verteidigung investiert.

Die USA beabsichtigen, ihre militärische Präsenz rund um Grönland auszubauen. Vance erklärte zwar, dass keine direkten Pläne zur Stationierung zusätzlicher Truppen bestehen, äußerte jedoch die allgemeine Absicht, mehr Eisbrecher und Marineschiffe in die Gewässer um Grönland zu senden. Auf die Frage, ob die USA Militärgewalt einsetzen würden, um eine Kontrolle über die Region zu übernehmen, blieb er vage. Vance strich hervor, dass es besser sei, wenn die Grönländer freiwillig unter den Schutz der USA treten, was jedoch den Anschein erweckte, als würde die amerikanische Regierung die Selbstbestimmung der Grönländer respektieren.

"Was ist die Alternative?", fragte Vance. "Sollten wir den Nordatlantik und die Arktis China und Russland überlassen?" Diese Aussagen wurden in einem Zusammenhang mit einer bestehenden NATO-Allianz tätigt, die die USA und Dänemark bereits intensiv zusammenspannen.

In der Zwischenzeit bildeten Grönlands Bewohner eine breite Koalitionsregierung als Reaktion auf die amerikanischen Machenschaften. Diese Koalition, die vier der fünf Parteien im Parlament einbezieht, hat eine klare Position gegen die wachsenden amerikanischen Ansprüche eingenommen. Der neue Regierungschef Jens-Frederik Nielsen betonte: "Wir müssen zusammenhalten. Gemeinsam sind wir am stärksten."

Während Grönland sich verstärkt auf die eigene Verteidigungsfähigkeit konzentriert, hat Dänemark beschlossen, Milliarden in die Arktisverteidigung zu investieren, um sich gegen die amerikanischen Interessen zur Wehr zu setzen. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sprach von einem "inakzeptablen Druck" aus den USA.

Vance nutzte die Gelegenheit, um seine Frau zu einer geplanten Veranstaltung in Grönland zu begleiten, aber die meisten Auftritte wurden abgesagt, und der Besuch beschränkte sich auf die Basis. Trotz des kalten Wetters witzelte Vance: "Es ist arschkalt hier, warum hat mir das niemand gesagt?" Nach nur wenigen Stunden war er bereits wieder auf dem Rückweg ins wärmere Washington, wo die Kirschbäume blühten.

Insgesamt zeigen die Entwicklungen in Grönland und die Reaktionen auf die US-Ambitionen, dass das geopolitische Interesse in der Arktis zunimmt und die nationale Identität der Grönländer eine zunehmend bedeutende Rolle spielt.