Technologie

Volocopter: Flugtaxi-Start-up meldet Insolvenz an – Zukunft ungewiss!

2024-12-30

Autor: Alina

Das baden-württembergische Unternehmen Volocopter, das als Vorreiter im Bereich der Flugtaxis gilt, steht vor einem ernsten finanziellen Dilemma. Nur wenige Monate vor dem erhofften Markteintritt musste das Start-up aus Bruchsal Insolvenz beim Amtsgericht Karlsruhe anmelden.

Trotz intensiver Bemühungen, frisches Kapital zu akquirieren, konnte das Unternehmen keine tragfähige Lösung finden, um den Geschäftsbetrieb ohne Insolvenz aufrechterhalten zu können. „Das Unternehmen braucht dringend eine Finanzierung, um die letzten Schritte in Richtung Markteintritt zu gehen“, erklärte der Insolvenzverwalter Tobias Wahl von der Kanzlei Anchor Rechtsanwälte.

Volocopter, das 2011 gegründet wurde und jetzt noch etwa 500 Mitarbeiter beschäftigt, hatte bereits im September den Rückzug seines Vorstandschefs Dirk Hoke angekündigt. Hoke, ein ehemaliger Airbus-Manager, plant, bis Ende Februar 2025 seine Position zu räumen. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin wird momentan gesucht.

Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass Volocopter, ähnlich wie der bayerische Mitbewerber Lilium, im vergangenen Jahr vergeblich um staatliche Fördermittel bemüht war. Im Gespräch waren zuletzt 100 Millionen Euro, die jedoch sowohl von der Landes- als auch von der Bundesebene abgelehnt wurden. Obwohl private Investoren zusagten, konnte dies die Ambitionen des Unternehmens nicht retten.

Die Pläne, den Flugtaxidienst „VoloCity“ für die Olympischen Spiele 2024 in Paris zu nutzen, sind ebenfalls gescheitert, da Volocopter noch auf die notwendige Zertifizierung durch die EU-Luftsicherheitsbehörde EASA wartet. Diese Verzögerung könnte Unternehmen und Investoren dazu bringen, ihre Glaubwürdigkeit zu hinterfragen.

Im Kontrast dazu hatte Lilium, das im Herbst ebenfalls Insolvenz anmeldete, überraschend einen Investor gefunden, der die Weiterentwicklung ihres Elektrokleinflugzeugs unterstützen möchte. Dieses Konsortium, die Mobile Uplift Corporation, plant, mehr als 750 der 1000 bereits gekündigten Mitarbeiter zurückzuholen, nachdem der Bund bei Lilium eine Finanzspritze von 50 Millionen Euro abgelehnt hatte. Politiker argumentierten, dass kurz: Flüge mit Elektroflugzeugen kein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept darstellen.

Die Frage bleibt: Kann Volocopter die finanzielle Unterstützung finden, die es braucht, um seinen Platz im aufkommenden Markt der Luftmobilität zu behaupten, oder wird dieses vielversprechende Start-up zum nächsten Beispiel für gescheiterte Luftfahrtinnovationen?