
Von Knochenschwund bis Sehkraftverlust: So verändert das Leben im Weltraum den menschlichen Körper
2025-04-06
Autor: Leonardo
Suni Williams und Butch Wilmore sind am vergangenen Dienstag nach neun Monaten im Weltraum zur Erde zurückgekehrt, nachdem sie auf der Internationalen Raumstation (ISS) gestrandet waren. Ihr Boeing-Raumschiff hatte eine Fehlfunktion, was sie dazu zwang, auf ein SpaceX-Raumschiff zu warten, das sie zurück nach Hause bringen sollte.
Neun Monate im All sind zwar kein Rekord, aber dennoch lang genug, um bemerkenswerte Veränderungen an den Körpern von Williams und Wilmore zu erwarten. Wie bei jedem Astronauten müssen nach einem solchen Aufenthalt die Muskeln und das Herz-Kreislauf-System wiederhergestellt werden. Steve Stich, ein NASA-Vertreter, erklärte dies in einer Pressekonferenz nach der Landung des Duos im Golf von Mexiko.
Die NASA investiert viel in die Erforschung der Auswirkungen des Weltraums auf den menschlichen Körper. Ein besonders aufschlussreiches Projekt ist die Zwillingsstudie, in der der ehemalige NASA-Astronaut Scott Kelly fast ein Jahr lang im All lebte, während sein eineiiger Zwillingsbruder Mark auf der Erde blieb. Diese Studie ermöglicht direkte Vergleiche und hilft den Forschern zu verstehen, wie sich der Weltraumaufenthalt auf biologische Prozesse auswirkt.
Stich sagte außerdem: "Wir sammeln bei jedem einzelnen Besatzungsmitglied, das wir in die Erdumlaufbahn fliegen, medizinische Forschungsdaten." Dazu gehört die Entnahme von Blutproben, die Messung der Knochendichte und regelmäßige Sehtests während der gesamten Mission.
Die fehlende Schwerkraft, die erhöhte Strahlenbelastung und die spezielle Ernährung für den Weltraum haben signifikante und manchmal überraschende Auswirkungen auf den Körper der Astronauten. Forscher haben festgestellt, dass Astronauten oftmals einen Knochenschwund von etwa 1 bis 2 Prozent pro Monat erleben, was das Risiko von Osteoporose beim altehren können. Auch der Sehkraftverlust ist nicht zu unterschätzen; viele Astronauten berichten von Veränderungen in ihrer Sehschärfe, die auf den erhöhten Druck im Augeninnendruck zurückzuführen sein könnten.
Während Williams und Wilmore möglicherweise ähnliche Veränderungen wie Scott Kelly erfahren haben, ist es für die Wissenschaftler von entscheidender Bedeutung, diese Effekte genau zu beobachten. Zukünftige bemannte Missionen zum Mars oder zu anderen Planeten machen ein besseres Verständnis dieser körperlichen Veränderungen unerlässlich. Wer weiß, welche Überraschungen der Weltraum noch für uns bereithält?