Magnesium ist ein unverzichtbarer Mineralstoff, der in zahlreichen biologischen Prozessen eine zentrale Rolle spielt. Besonders bei Stress und intensiver sportlicher Betätigung ist der Bedarf an Magnesium erhöht. In Deutschland gehören Magnesiumpräparate zu den beliebtesten Nahrungsergänzungsmitteln – doch wussten Sie, dass eine Überdosierung ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann?

Was ist Magnesium?

Magnesium gehört zu den essenziellen Mineralstoffen und ist entscheidend für eine Vielzahl von Körperfunktionen. Als Mikronährstoff zählt es zu den Mengenelementen, zu denen auch Calcium, Phosphor und Kalium gehören. Da der Körper Magnesium nicht selbst produzieren kann, muss es über die Nahrung aufgenommen werden. Lebensmittel, die reich an Magnesium sind, umfassen Quinoa, Bananen, Kürbiskerne und auch Spinat.

Ein erheblicher Anteil des Magnesiums im Körper ist in den Knochen gespeichert, weswegen dieser Mineralstoff für die Erhaltung gesunder Knochen unerlässlich ist. Magnesium ist zudem wichtig für das Nervensystem und die Zellteilung, wie Studien belegen.

Wann wird Magnesium gefährlich?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt erwachsenen Männern eine tägliche Aufnahme von 350 mg Magnesium, für Frauen liegt die Empfehlung bei 300 mg. Viele Nahrungsergänzungsmittel beginnen bereits ab einer Dosierung von 300 mg, was zu einer unbeabsichtigten Überdosierung führen kann, vor allem wenn diese zusätzlich zu magnesiumreichen Lebensmitteln eingenommen werden.

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sollte die Höchstmenge an Magnesium aus Supplementen bei 250 mg pro Tag liegen, um unangenehme Nebenwirkungen, wie Durchfall, zu vermeiden. Ab einer täglichen Dosis von 2500 mg warnen Experten vor gravierenden Nebenwirkungen, darunter Blutdruckabfall und Muskelschwäche.

Wie äußert sich eine Überdosierung?

Obwohl eine Überdosierung von Magnesium eher selten vorkommt, können einige Symptome ernstgenommen werden. Fachleute wie die Stoffwechselexpertin Dr. Helena Orfanos-Boeckel betonen, dass typischerweise Durchfall als erstes Warnsignal auftritt. Sollten jedoch folgende Symptome auftreten, ist äußerste Vorsicht geboten:

- **Lähmungserscheinungen:** Diese können bei extrem hohen Magnesiumdosen (häufig über 2500 mg täglich) auftreten. Dies stellt einen medizinischen Notfall dar und sollte sofort behandelt werden.

- **Magen-Darm-Beschwerden:** Bereits leichte Überdosierungen über 300 mg können zu Durchfall und anderen gastrointestinalen Problemen führen, die die weitere Einnahme von Magnesium einschränken.

- **Hypermagnesiämie:** Menschen mit schwerwiegenden Nierenfunktionsstörungen sind besonders gefährdet, da ihre Ausscheidungsfähigkeit beeinträchtigt ist. Dies kann zu gefährlich hohen Magnesiumwerten im Blut führen.

Die Verträglichkeit von Magnesium hängt auch von der Art des verwendeten Magnesiums ab. Organische Verbindungen wie Magnesiumcitrat werden oft besser vertragen als anorganische Formen wie Magnesiumoxid. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei einer Therapie mit Magnesium immer Rücksprache mit einem Facharzt zu halten, um die geeignete Dosierung zu bestimmen und mögliche gesundheitliche Risiken zu vermeiden.

Fazit

Magnesium ist unbestritten wichtig für die Gesundheit, aber eine Überdosierung kann ernsthafte Folgen haben. Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers und konsultieren Sie im Zweifelsfall einen Arzt. Die richtige Balance ist der Schlüssel zu einem gesundheitsbewussten Lebensstil – übertreiben Sie es nicht!