Voyager 1 und 2: Eine 47-jährige Reise durch das All
2024-12-30
Autor: Mia
Einführung
Im Sommer 1977, als die Musikwelt den Verlust des «King» Elvis Presley betrauert, starten in Florida zwei Raumsonden, die später Kultstatus erreichen: die Voyager 1 und 2 der NASA. Diese Mission ist bis heute eines der beeindruckendsten Kapitel in der Geschichte der Raumfahrt.
Bedeutung der Voyager-Mission
Thomas Zurbuchen, ein renommierter Astrophysiker von ETH Zürich, erinnert sich: «Das erste Buch über die gerade gestartete Voyager-Mission lag unter dem Weihnachtsbaum». Heute, mit 56 Jahren, war Zurbuchen sechs Jahre lang wissenschaftlicher Leiter der NASA und hat die Voyager-Mission persönlich begleitet. «In jedem Schulbuch der Welt gibt es nur ein Foto von Neptun, das von Voyager», fasst er die Bedeutung der Mission zusammen. Die Voyager-Sonden haben als erste die äußersten Teile unseres Sonnensystems erkundet und uns die Planeten Uranus, Jupiter und Saturn nähergebracht.
Der aktuelle Status der Voyager-Sonden
Nach 47 Jahren im All sind die Voyager-Sonden inzwischen im interstellaren Raum unterwegs, in einer Region, die weit entfernt von der Sonne ist. Peter Wurz, ein Physiker an der Universität Bern, forscht dort, wo die Materie der Sonne fast nicht mehr vorhanden ist. Mit Satellitenverbindungen von bis zu 135 astronomischen Einheiten – das sind 135 Mal die Distanz zwischen Erde und Sonne – sind die Sonden nun in einer dunklen, leeren Gegend des Weltraums. Hier begegnen sie verdünntem Gas, Sternenstaub und hochenergetischen Teilchen, deren Untersuchung uns wertvolle Informationen über die Ursprünge und das Verhalten unserer Galaxie, der Milchstraße, liefert.
Langlebigkeit der Mission
Die Voyager-Sonden sind mittlerweile 47 Jahre alt, während sie ursprünglich für eine Mission von lediglich vier Jahren bis zum Saturn ausgelegt waren. Diese beeindruckende Dauer der Mission ist teilweise auf die robuste und einfache Bauweise der Sonden zurückzuführen. Ingenieure der NASA mussten Voyager 1 dieses Jahr bereits zweimal via komplizierter Fernmanöver reparieren, wobei die Funksignale aufgrund der enormen Distanzen bis zu 46 Stunden benötigten.
Zukunftsperspektiven
Der atomare Brennstoff, der die Sonden antreibt und heizt, neigt sich dem Ende zu. Experten wie Zurbuchen vermuten, dass die Sonden eines Tages möglicherweise nicht mehr auffindbar sein werden. Dennoch könnte die Übertragung wissenschaftlicher Daten bis mindestens 2030 aus dem All weiterhin möglich sein. Die Mission der Voyager-Sonden wird somit nicht nur ein Meilenstein in der Erforschung des Weltraums bleiben, sondern auch eine Quelle der Inspiration für zukünftige Generationen von Wissenschaftlern.