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Warum so viele Menschen ihren Orgasmus vortäuschen: Enthüllungen aus der Forschung

2024-12-11

Autor: Gabriel

Oft sind es nicht nur Gedankensalat oder plötzliche Lustlosigkeit, die Menschen dazu bringen, ihren Orgasmus vorzutäuschen. Dänische Wissenschaftler haben eine spannende Studie durchgeführt und 11.541 Personen aus Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Norwegen und Schweden befragt, um die wahren Gründe hinter diesem Phänomen zu ergründen.

Die Ergebnisse auf einen Blick

Etwa 13 Prozent der Befragten geben an, ihren Orgasmus gelegentlich vorzutäuschen. Erstaunliche 28 Prozent haben es in der Vergangenheit gemacht, aber aufgehört, während 51 Prozent stets ehrlich sind.

Ein Blick auf die Geschlechterunterschiede

Sind diese Zahlen zu tief? Möglicherweise – denn fast die Hälfte der Befragten waren Männer. Bei der Analyse wird deutlich, dass nur 8,59 Prozent der Orgasmustäuscher männlich sind, während 18,11 Prozent Frauen ausmachen. Die Gruppe derjenigen, die das Vortäuschen beendet haben, besteht zu 18,74 Prozent aus Männern und zu 34,41 Prozent aus Frauen. Interessant ist, dass 65,79 Prozent der Personen, die noch nie einen Orgasmus vorgetäuscht haben, Männer sind – bei den Frauen liegt dieser Wert bei 36,41 Prozent.

Gründe für den Fake-Höhepunkt

Die Forschung zeigt, dass Menschen in offenen Beziehungen, mit mehreren Sexualpartnern oder solchen, die Sexspielzeug nutzen, eher dazu neigen, Orgasmen vorzutäuschen. Auch Menschen, die sich als asexuell, bisexuell oder homosexuell identifizieren, täuschen häufiger Orgasmen vor als heterosexuelle Partner. Oftmals liegt es daran, dass der Partner nicht die gewünschte Erfüllung bietet oder die Beziehung nicht die nötige Zufriedenheit bietet. Ein Teufelskreis, wie die Studienautorin Silvia Pavan erklärt: „Wir fanden heraus, dass das Vortäuschen von Orgasmen mit einer geringeren sexuellen, partnerschaftlichen und allgemeinen Lebenszufriedenheit verbunden war.“

Warum das Vortäuschen endet

Bei der Untersuchung wurde auch ergründet, was Menschen dazu bringt, mit dem Vortäuschen aufzuhören. Frauen berichten häufig, dass sie sich wohler dabei fühlen, keinen Orgasmus zu haben. Männer hingegen haben entweder ihre Probleme beim Orgasmus gelöst oder haben ganz aufgehört, Sex zu haben. Dies zeigt, dass es oft um persönliche Zufriedenheit und Selbstakzeptanz geht.

Die Macht der Kommunikation

Schließlich spielt die Kommunikation eine entscheidende Rolle. Pavan betont: „Das Teilen von Wünschen und Vorlieben sowie ein Partner, der darauf eingeht, sind entscheidende Faktoren.“ Die Studie weist darauf hin, dass eine transparente und aktive Kommunikation in einer Beziehung grundlegend ist, um Missverständnisse zu vermeiden und das sexuelle Erleben zu verbessern.

Diese Ergebnisse werfen ein neues Licht auf das komplexe Thema der Sexualität und der zwischenmenschlichen Beziehungen und zeigen, dass Ehrlichkeit und offene Kommunikation Schlüssel zu einem erfüllenden Sexualleben sind.