
Was erwartet uns am Sternenhimmel im April 2025?
2025-03-31
Autor: Lara
Im Frühling 2025 erstreckt sich die Milchstraße majestätisch über den Nachthimmel. Zur Mitternachtsstunde erblicken wir sie dicht am Horizont. Auf unserer Himmelskunde-Karte zieht sie sich durch die faszinierenden Sternbilder Einhorn, Fuhrmann, Perseus, Kassiopeia, Kepheus und Schwan und bietet bei klaren Nächten einen beeindruckenden Anblick – insbesondere in abgelegenen, dunklen Regionen wie den Hochalpen. Dort kann das sanfte Glühen der Milchstraßensterne wahrgenommen werden, während andere Himmelsabschnitte wie das Löwensternbild, der Große Bär oder die Wasserschlange deutlich weniger Milchstraßenlicht ausstrahlen und den Anschein eines fast leeren intergalaktischen Raums erwecken.
Astrophysiker nutzen diese Gegebenheiten, um tief in die Geheimnisse des Universums einzutauchen. Je größer die Teleskope und ausgefeilter die Beobachtungstechniken, desto tiefer können sie blicken und manchmal auf Strukturen stoßen, die die derzeitigen kosmologischen Theorien in Frage stellen.
Bereits 2012 entdeckte ein Team um Roger Clowes im Sternbild Löwe eine auffällige Ansammlung von Quasaren – extrem leuchtkräftigen Kernen aktiver Galaxien, die durch das gravitative Anziehen riesiger Mengen Gas und Sterne in supermassereiche schwarze Löcher entstehen. Diese Quasare waren so helle Objekte, dass sie selbst von der Erde aus sichtbar waren, während andere Galaxien verblassten. Was die Entdeckung besonders machte, war die enorme Ausdehnung: 73 Quasare schienen sich in einer Struktur von schwindelerregenden vier Milliarden Lichtjahren zu gruppieren – der Huge Large Quasar Group (Huge-LQG), die als eine der größten jemals entdeckten Ansammlungen von Materie im Universum gilt.
Die enorme Größe dieser Struktur stellte das kosmologische Prinzip in Frage, welches besagt, dass das Universum auf großen Skalen homogen und isotrop ist. Der Fund sorgte für Kontroversen unter den Wissenschaftlern, die Zweifel an der Anordnung der Quasare äußerten und die Möglichkeit einer Verteilung anderer Himmelskörper in dieser Region in Betracht zogen. Diese Diskussionen erhielten neuen Auftrieb, als nur wenige Monate später Astronomen eine noch größere Struktur, die Hercules-Corona Borealis Great Wall, entdeckt haben, welche das kosmologische Prinzip zusätzlich herausforderte.
In der kommenden Zeit könnte der europäische Euclid-Satellit entscheidende Antworten liefern. Er ist darauf ausgelegt, die größten Strukturen des Kosmos zu untersuchen. Seine ersten wissenschaftlichen Daten sind bereits eingetroffen, doch die endgültige Einschätzung und Ergebnisse werden wohl erst bis Ende des Jahrzehnts verfügbar sein. Für Sterngucker bleibt jedoch der Himmel über uns unverändert: Am Aprilabend, wenn wir die Sternbilder Herkules, Corona Borealis und Löwe betrachten, ist es wichtig, sich der faszinierenden und komplexen Hintergründe des Universums bewusst zu sein.
In diesem Frühlingshimmel tut sich jedoch nicht viel im hinblick auf die Planeten unseres Sonnensystems: Jupiter nähert sich dem Untergang im Sternbild Stier, während der rote Planet Mars gedämpft zwischen den Zwillingen leuchtet. Zu den hellsten Objekten gehören Regulus im Löwen, Spica in der Jungfrau und Arktur im Bärenhüter – alle markante Sterne, die den Nachthimmel prägen. Schon jetzt blitzen im Nordosten mit Vega und Deneb die ersten Sommersterne auf, die bald die Herrschaft übernehmen werden.
Ein besonderes Highlight erwartet am Abend des 1. April die Himmelsbeobachter. Der vier Tage alte, zunehmende Mond wird den Sternhaufen der Plejaden, auch bekannt als das Siebengestirn, teilweise verdecken. Diese spektakuläre Bedeckung ermöglicht es, die Bewegung des Mondes am fixen Sternhimmel zu verfolgen – eine spannende astronomische Beobachtung, die selbst mit einem einfachen Fernglas erlebbar ist. Bitte beachten Sie, dass der Mond zu diesem Zeitpunkt nur etwa 13,5 Grad über dem Horizont stehen wird und die Pleione und Atlas erst kurz vor seinem Untergang verschwinden.
Sonnenaufgang am 1. April ist um 7:02 Uhr, während die Sonne erst um 19:58 Uhr untergeht. Am 30. April sollten sich die Beobachter auf einen Sonnenaufgang um 6:03 Uhr und einen Sonnenuntergang um 20:43 Uhr einstellen. Halten Sie also Ihre Teleskope bereit, denn der April 2025 verspricht spannende Einblicke in unser faszinierendes Universum!