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Welcher Partei würde Kamala Harris in der Schweiz angehören? Eine Analyse mit überraschenden Erkenntnissen!

2024-10-03

Autor: Lukas

In einem Monat stehen die US-Wahlen an, bei denen entweder der Republikaner Donald Trump oder die Demokratin Kamala Harris die Präsidentschaft übernehmen könnte. Im Vergleich zur Schweiz, wo zahlreiche Parteien um Einfluss kämpfen, dominieren in den USA lediglich die beiden großen Parteien. Doch wo würde Harris politisch stehen, wenn sie in der Schweiz tätig wäre? Politologieprofessorin Isabelle Stadelmann-Steffen gibt interessante Einblicke.

Die politische Einordnung von Kamala Harris allgemeinhin als 'links' ist etwas komplexer als zunächst angenommen. Professorin Stadelmann-Steffen erklärt, dass Harris nicht eindeutig der Sozialdemokratischen Partei (SP) zugeordnet werden kann. Sie sei zwar in einigen Bereichen progressiv, tendiere aber insgesamt mehr zur politischen Mitte. Der Unterschied zwischen den politischen Systemen der beiden Länder ist hierbei entscheidend.

Die Schweiz unterscheidet sich fundamental von den USA, insbesondere im Staatsverständnis. Während in den USA beide großen Parteien – die Demokraten und Republikaner – möglichst wenig staatliche Eingriffe wünschen, ist der Wohlfahrtsstaat in der Schweiz viel ausgeprägter. Hier hat der Staat eine wichtigere Rolle, was dazu führt, dass eine linke Partei, wie die SP, in den USA kaum eine Chance hätte.

Ein weiterer herausragender Unterschied sind die institutionellen Strukturen: In der Schweiz regieren Koalitionen aus vielen Parteien, während die USA ein verfestigtes Zweiparteiensystem mit einem Mehrheitswahlrecht haben. Diese Mechanismen begünstigen eine vermehrte Polarisierung und verhindern das Aufblühen kleineren, linken Parteien wie der SP.

Interessant ist auch die Untersuchung von Donald Trumps Positionen. Seine Ansichten zur Einwanderung ähneln den klassischen Themen der Schweizerischen Volkspartei (SVP) und zeigen, wie diese Thematik sowohl in den USA als auch in der Schweiz mobilisiert wird. Die Republikanische Partei könnte je nach Thema zwischen der FDP und der SVP eingeordnet werden, mit einer klaren Neigung zur SVP in Bezug auf Einwanderung.

Trump selbst weicht jedoch in vielen Ansichten von traditionellen politischen Einteilungen ab. Er trägt populistische Ansichten in sich, die Differenzen zwischen liberalen und konservativen Ideologien aufbrechen. Seine Argumentationsweise zeigt sowohl konservative als auch fast als 'links' klassifizierbare Züge, was ihn in der politischen Landschaft schwer einordbar macht.

Im Bereich der Wirtschaftspolitik zeigt sich eine klare Verbindung zu FDP-Positionen. Trump hat die Steuerlast verringert und versucht, eine protektionistische Agenda umzusetzen. Dieses Spannungsfeld zwischen liberalen Ansätzen und protektionistischen Maßnahmen verdeutlicht die Komplexität seiner politischen Ausrichtung.

Insgesamt zeigt die Analyse, dass Kamala Harris und Donald Trump in der Schweiz in unterschiedliche politische Lager fallen würden, es jedoch Überschneidungen und überraschende Gemeinsamkeiten gibt. Diese Einordnung ist nicht nur für Politikwissenschaftler interessant, sondern gibt auch Wählern in der Schweiz einen Einblick in die politischen Dynamiken der USA.