Wissenschaft

Weltraum: Blick in die faszinierende Mond-Trainingshalle der ESA

2024-09-26

Autor: Luca

Die neue Trainingshalle der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), genannt Luna, befindet sich in Köln und erstreckt sich über beeindruckende 700 Quadratmeter. Sie ist so gestaltet, dass sie die Oberfläche des Mondes simuliert und bietet somit eine einzigartige Möglichkeit für Astronauten, sich optimal auf zukünftige Mondmissionen vorzubereiten.

Astronaut Alexander Gerst erklärt: "Hier drin kriegt man ein tolles Gefühl. Wenn man das hier sieht, dann kann man schon ein bisschen mehr einschätzen, wie sich wirklich anfühlen wird auf dem Mond."

Sein Kollege, Matthias Maurer, ergänzt: "Wir haben hier alles, was wir auf dem Mond finden werden. Den Sand, die Steine und wir simulieren die Lichtverhältnisse auf dem Mond."

Die Simulation der Lichtverhältnisse, inklusive realistischer Tag-Nacht-Zyklen, ist entscheidend für das Training der Astronauten, da sie lernen müssen, sich unter den extremen Bedingungen der Mondoberfläche fortzubewegen. Der Mondstaub, der für die Trainingshalle verwendet wird, wird aus Vulkangestein aus der Eifel hergestellt und hat ähnliche Eigenschaften wie der echte Mondstaub. Um die geringere Gravitation zu simulieren, werden die Astronauten in den späteren Phasen des Trainings in einem speziellen Haltesystem hängen.

Gerst weist jedoch darauf hin, dass es viele echte Herausforderungen geben wird, die nicht simuliert werden können: "Natürlich wird der reale Mond dann doch noch mal was anderes sein. Da haben wir Temperaturen weit unter -100 Grad auf der Sonnenseite, dann plus 100 Grad in der Nacht, Vakuum und die Strahlung. Einige Dinge können wir nicht simulieren - wir müssen zum richtigen Mond fliegen. Aber dies ist der Ort auf der Erde, der dem Mond am nächsten kommt."

Die Frage, wann Europäer den Mond betreten werden, bleibt leider offen. Im Rahmen des amerikanischen Artemis-Programms plant die NASA, drei europäische Astronauten mitzunehmen, allerdings zunächst nicht bis zur Mondoberfläche.

Langfristig sind auch Pläne für eine feste, dauerhaft bemannte Mondstation in der Zukunft vorgesehen. Diese wird ebenfalls in der Köln Halle simuliert.

Maurer sagt dazu: "Nach all der harten Arbeit, mit Blick auf die Mondoberfläche, gönne ich mir eine schöne Dose Astronautenessen."

Die Trainingshalle in Köln soll jedoch nicht nur der ESA dienen. Sie wird auch als Zentrum für internationale Kooperationen in der Mondforschung etabliert. ESA-Direktor Josef Aschbacher erklärt: "Diese Einrichtung soll ein Magnet für internationale Kooperationen in der Mondforschung werden. Wir laden Astronauten von NASA, JAXA, Indien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und vielen anderen Ländern ein, mit uns zu arbeiten und hier zu experimentieren. Es gibt weltweit nichts Vergleichbares."

Im Zuge des Artemis-Programms plant die NASA, im kommenden Jahr den Mond zu umkreisen und das erste Mal eine Frau sowie einen Farbigen auf eine Mondmission zu schicken. Ziel ist, dass 2026 eine Landung auf der Mondoberfläche stattfindet, gefolgt von einem Aufbau einer Mondstation in den kommenden Jahren.

Es wird jedoch erwartet, dass europäische Astronauten, wenn überhaupt, erst nach 2030 den Mond betreten können. Bis dahin bleibt den ESA-Astronauten genügend Zeit, in Köln zu trainieren und sich auf die aufregenden Herausforderungen und Entdeckungen vorzubereiten, die sie auf dem Mond erwarten werden. Halten Sie sich bereit für die nächste große Weltraum-Eroberung!