WHO: Die bedrohlichsten Erreger ohne Impfstoff - Sind wir wirklich ausreichend vorbereitet?
2024-11-19
Autor: Louis
Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie verletzlich unsere Gesellschaft gegenüber Krankheiten ist, für die kein ausreichender Impfstoff vorhanden ist. In einer umfassenden Analyse hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die dringendsten Krankheitserreger identifiziert, gegen die dringend Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für Impfstoffe erforderlich sind.
In einer aktuellen Studie, veröffentlicht in der renommierten Fachzeitschrift „eBioMedicine“, werden insgesamt 17 Krankheitserreger aufgeführt, die regelmäßig schwere Krankheitsverläufe verursachen. Diese Erreger wurden nicht nur nach ihrer Auswirkung auf die Gesundheit bewertet, sondern auch hinsichtlich ihrer regionalen Verbreitung, der wachsenden Antibiotikaresistenz und den sozialen sowie wirtschaftlichen Folgen.
Dr. Kate O’Brien, Direktorin der WHO-Abteilung für Immunisierung, Impfstoffe und Biologika, äußerte sich kritisch zur aktuellen Impfstoffentwicklung: „Zu oft basieren globale Entscheidungen über neue Impfstoffe auf finanziellen Renditen, nicht jedoch auf der Anzahl der Leben, die gerettet werden könnten und die vor allem die am stärksten gefährdeten Gruppen betreffen.“
Die WHO-Experten haben internationale und regionale Fachleute konsultiert, um herauszufinden, welche Erreger am dringendsten in die Impfstoffforschung einbezogen werden sollten. Dieser Prozess führte zur Erstellung lokaler Listen bedeutender Erreger, die anschließend zu einer globalen Übersicht zusammengeführt wurden.
Die identifizierten Erreger wurden in drei Kategorien eingeteilt: 1. **Erreger, für die weitere Impfstoffforschung notwendig ist.** 2. **Erreger, deren vorhandene Impfstoffe weiterentwickelt werden sollten.** 3. **Erreger, deren Impfstoffe kurz vor der behördlichen Zulassung stehen oder bereits verabschiedet werden müssen.**
Auf dieser Liste finden sich bekannte Hauptakteure wie HIV, Malaria und Tuberkulose, die jährlich Millionen Menschenleben fordern. Aber auch andere bedrohliche Erreger wie Streptokokken, Hepatitis, Salmonellen, Noroviren, RSV und E. coli stehen im Fokus der Priorisierung.
Die Eindämmung von Infektionskrankheiten gehört zu den globalen Entwicklungszielen der Agenda 2030, die sich die Weltgemeinschaft gesetzt hat. Des Weiteren ist Ziel 3.3 ausdrücklich formuliert: „Bis 2030 die Aids-, Tuberkulose- und Malariaepidemien sowie vernachlässigte Tropenkrankheiten zu beseitigen und Hepatitis sowie durch Wasser übertragene Krankheiten zu bekämpfen.“
Die Dringlichkeit dieser Maßnahmen kann nicht genug betont werden. Experten warnen, dass ohne geeignete Impfstoffe und proaktive Maßnahmen sowohl die gesundheitliche als auch die wirtschaftliche Stabilität vieler Länder gefährdet ist. Was sind also die nächsten Schritte für die WHO und die internationalen Gesundheitsbehörden? Werden wir vielleicht bald mit neuen, innovativen Impfstrategien konfrontiert, die unsere Gesundheit nachhaltig sichern könnten?