In einem charmanten Dorf nahe Winterthur hat sich eine bemerkenswerte Geschichte entfaltet. Die 36-jährige Deutsche Anna Herfter, frisch zugezogen mit ihrer Familie, wurde unerwartet zur Gastgeberin für vier Schweizer Soldaten, die einen Wiederholungskurs (WK) ablegten. Diese Soldaten finden nun Unterschlupf auf dem Heuboden ihrer Scheune und helfen bei verschiedenen Arbeiten im Haus.

Vor Kurzem öffnete Anna die Tür und war überrascht, als sie einen Mann in Militäruniform sah. "Zuerst dachte ich, er wollte Spenden sammeln oder Informationen zu Schießübungen geben," erzählt sie und berichtet von ihrer Erfahrung auf TikTok. Der Mann, der Kommandant der Soldaten, fragte jedoch direkt nach einem Schlafplatz für seine Truppe.

Nach kurzem Zögern entschied sich Anna, die Soldaten vorübergehend aufzunehmen. „Der Kommandant war begeistert von der Idee, im Heuboden zu übernachten. Eine Stunde später standen er und die vier Soldaten mit einem Verpflegungswagen vor der Tür," erinnert sich Anna.

Die Soldaten unterstützen die Familie bei kleinen Handwerksarbeiten. "Unsere Kinder sind total begeistert von der Lage – schließlich haben die Soldaten echte Gewehre!" Lacht Anna. Sie erklärt weiter, dass die Soldaten tagsüber nicht viel zu tun haben, sodass sie bei handwerklichen Aufgaben im Haus helfen können, wie dem Montieren neuer Lampen oder dem Reparieren der Pferdeboxen.

"Für mich ist es eine Bereicherung, mit den Soldaten zusammenzuarbeiten,” sagt Anna. Sie verrät, dass sie die Soldaten sogar angeboten hat, eines der Bäder zu nutzen, während sie eine Vereinbarung mit der nahegelegenen Tankstelle für die Toilette getroffen haben.

Wie wird in der Schweiz generell mit solchen Situationen umgegangen? Laut einem Armeesprecher ist es nicht ungewöhnlich, dass Soldaten in Privatunterkünften übernachten müssen, besonders wenn Kasernen überbelegt sind. "Oftmals schlafen die Soldaten auf Bauernhöfen in Absprache mit den Eigentümern," erklärt Matthias Volken von der Armee. Dies ist im Militärgesetz festgelegt, das die Eigentümer verpflichtet, ihre Grundstücke für militärische Übungen zur Verfügung zu stellen – meist geschieht dies jedoch mit einem Einvernehmen.

Die Familie Herfter ist nun Teil eines außergewöhnlichen Austausches zwischen der Zivilgesellschaft und der Armee, ein Beispiel, das zeigt, wie lokale Gemeinschaften und die Streitkräfte zusammenarbeiten können. Anna schließt mit den Worten: "Ich würde immer wieder jemanden aufnehmen. Es ist eine ganz neue, interessante Erfahrung!"

Wie würdest du reagieren, wenn Soldaten um Unterkunft bitten? Lass uns in den Kommentaren wissen!