Zementhonig: Ein Alptraum für Luzerner Imker!
2025-04-21
Autor: Sofia
Wachsende Sorgen um den Honigertrag
In Luzern haben Imkerinnen und Imker im vergangenen Jahr durchschnittlich nur 14,7 Kilogramm Honig pro Bienenvolk geerntet – das sind deutlich weniger als der Schweizer Durchschnitt von 16,1 Kilogramm. Ein dramatisches Zeichen, das den Verband der Luzerner Imkervereine besorgt. Nach einem schwachen Jahr 2022 und einem durchschnittlichen 2023 steht nun ein weiteres Jahr mit schwachem Ertrag bevor. Die Lagervorräte sind alarmierend klein, während die Nachfrage weiterhin hoch bleibt.
Zementhonig: Die Herausforderung für die Imker
Die Luzerner Imker betreuen inzwischen 13'849 Bienenvölker – ein Plus von 337 im Vergleich zum Vorjahr. Trotzdem gibt es ein großes Problem: Der Honigertrag ist stark von einer hohen Melezitose-Bildung betroffen. Dieser spezielle Zucker, der von Blattläusen erzeugt wird, führt dazu, dass der Honig nicht nur qualitativ minderwertig ist, sondern auch schwer zu verarbeiten. Imker nennen ihn deshalb „Zementhonig“, weil er in den Waben hart wird und kaum zu schleudern oder zu sieben ist. Für die Bienen selbst ist dieser Honig schwer verdaulich und ungeeignet als Winterfutter.
Melezitose auf Rekordniveau—ein Umweltsignal
Immer mehr Imker berichten von vollen Waben, aber leeren Honigkesseln. Lange erfahrene Imker erzählen von 35 Jahren zurückliegenden Jahren mit ähnlichem hohen Melezitose-Anteil. Ein weiteres Problem ist der Klimawandel, der dazu führt, dass sich Rottannen in höhere Lagen zurückziehen. Dies könnte die Häufigkeit von Melezitose-Jahren erhöhen, während die Bestände der Fichten sinken.
Wetterkapriole: Ein unberechenbares Jahr für die Bienen
Der Verband der Luzerner Imkervereine hebt auch die extremen Wetterbedingungen hervor, die das Vorjahr geprägt haben. Ein wechselhafter Frühling mit hohen Temperaturen wurde von einem regnerischen Frühsommer abgelöst. „Die extremen Wetterlagen werden zunehmend zur Norm und müssen als solche akzeptiert werden“, warnt der Verband. Für die Imker wird es zunehmend schwieriger, in diesem unberechenbaren Klima erfolgreich zu arbeiten.