SRF hat kürzlich den beliebten Podcast «Zivadiliring» mit den drei Gastgeberinnen Yvonne Eisenring, Gülsah Adilji und Maja Zivadinovic eingestellt. Die Entscheidung, die sofortige Produktion des zweiwöchentlichen Talk-Formats zu beenden, wurde aufgrund der publizistischen Richtlinien von SRF getroffen. Diese sehen vor, dass Mitarbeitende von SRF keine werblichen oder kommerziellen Engagements annehmen dürfen, was direkt die drei Hosts betrifft.

Die Reaktionen auf diese Entscheidung waren überwältigend. Seit dem Start des Podcasts im September 2021 haben die Gastgeberinnen eine treue Hörerschaft gewonnen. Bei den Ticketverkäufen für ihre Live-Shows 2024 erlebte das Ticketingsystem des Zürcher Veranstaltungsort Kaufleuten einen Crash, als innerhalb von nur fünf Minuten über 80.000 Klicks registriert wurden. Aus diesem Grund wurden die Live-Auftritte in ein größeres Venue in Oerlikon verlegt, und das bevorstehende Konzert im Hallenstadion ist bereits ausverkauft – ein Novum für einen Podcast!

Was macht den Podcast «Zivadiliring» so besonders?

Die drei ungleichen Frauen behandeln in ihren Gesprächen eine Vielzahl von Themen, die von flapsigen Anekdoten bis hin zu ernsten persönlichen Geschichten reichen. Ob Tiefen des Lebens wie der Tod oder das banale Alltagsleben, alles wird ohne Scheu besprochen. So wird Gendern thematisiert, ebenso wie Therapiefortschritte, Dating im digitalen Zeitalter sowie alltägliche Schwierigkeiten wie das Jonglieren von Rechnungen und Mutterpflichten.

Das charmante Trio funktioniert durch ihre authentische und offene Art. Adilji erzählte von ihren abenteuerlichen Nächten beim Burning Man Festival, während Zivadinovic ihren Sohn zum ersten Mal im Kindergarten anmeldete – beides Themen, die bei den Zuhörern Anklang finden und zum Schmunzeln anregen.

«Zivadiliring» ist ein Podcast ohne Filter, der den unverfälschten Alltag widerspiegelt und das Gefühl vermittelt, am Tisch von guten Freundinnen zu sitzen. Der Charme der drei Frauen liegt darin, dass sie sich ungefiltert und ehrlich austauschen – kein Geplänkel, keine Inszenierung, nur das echte Leben. Sie diskutieren ganz offen über Hypochondrie, PMS und die alltäglichen Struggles, die jeder von uns kennt.

Die Rückmeldungen, die sie von ihrer vor allem weiblichen Hörerschaft erhalten, geben den Macherinnen Recht. Viele Zuhörerinnen berichten, dass der Podcast ihnen durch herausfordernde Zeiten geholfen hat und sie oft herzhaft lachen mussten, während sie unterwegs waren.

Obwohl die Zukunft des Podcasts durch die plötzliche Einstellung ungewiss ist, äußern die Frauen den Wunsch, bald zurückzukehren. Die sozialen Medien sind voll mit Aufrufen ihrer Fans, das Projekt ohne SRF fortzuführen und die guten Gespräche fortzusetzen.

„Mit SRF hatten wir einen sicheren Hafen für Produktion und unabhängigen Journalismus. Jetzt müssen wir erst durchatmen und die beste Lösung für die Zukunft finden“, so die drei Gastgeberinnen. Sie haben zahlreiche Angebote für mögliche neue Plattformen erhalten, wollen aber keine vorschnellen Entscheidungen treffen. Trotz der vorzeitigen Absetzung bleibt ihr Live-Auftritt im Hallenstadion unberührt und verspricht, ein unvergessliches Ereignis zu werden.