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Zollkrieg mit den USA: Ignazio Cassis warnt vor Druck auf die Schweiz

2025-04-24

Autor: Alina

Die geopolitischen Turbulenzen und die unberechenbare Handelspolitik der USA unter Präsident Trump haben auch in der Schweiz für große Unsicherheiten gesorgt. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat sich in Washington mit dem US-Finanzminister getroffen, um die drohenden hohen Zölle auf Schweizer Produkte abzuwenden. Unterdessen ist Außenminister Ignazio Cassis in Asien unterwegs, mit Stationen in Japan und China.

Eine neue Rolle für China?

Die Frage, ob China wichtiger für die Schweiz wird, steigt durch den Zollkonflikt mit den USA auf. Cassis betont jedoch, dass sowohl die USA als auch China bedeutende Partner bleiben. Die EU bleibt mit Abstand der größte Handelsblock für die Schweiz. "Wir müssen unsere Beziehungen zur EU stabilisieren und erweitern, bevor wir uns anderen Märkten intensiv widmen können", erklärt er.

Der Druck einer Handelsmacht

Der Handelskrieg zwischen den USA und China übt zunehmenden Druck auf andere Länder aus, sich auf die eine oder andere Seite zu schlagen. Cassis erkennt an, dass dieser Druck nicht neu ist: "Bereits während Trumps erster Amtszeit haben wir Druck aus den USA erlebt. Die Schweiz setzt jedoch auf ihre freie Marktwirtschaft, in der Unternehmen selbst entscheiden, welche Technologien sie verwenden."

Schweiz als neutraler Akteur

Cassis betont die Notwendigkeit, einen kühlen Kopf zu bewahren und schrittweise vorzugehen. "Es ist eine Gratwanderung, aber die Schweiz hat Erfahrung mit solchen Herausforderungen." Die aktuellen Konflikte bieten auch Spielräume für diplomatische Verhandlungen.

Balanceakt im Parlament

Ein neues Investitionsprüfgesetz, das sich speziell gegen China richtet, steht im Parlament auf der Tagesordnung. Die USA begrüßen gewisse Maßnahmen, während China sie mit Skepsis betrachtet. Cassis ist optimistisch, dass das Parlament in der Lage ist, den Balanceakt zwischen den beiden großen Mächten zu meistern.

Menschenrechte im Fokus

Ein Bericht des Bundesrates dokumentiert den Druck, den China auf Uiguren und Tibeter in der Schweiz ausübt. Cassis gibt zu, dass er bei seinem Treffen mit Wang Yi auch unbequeme Themen angesprochen hat: "Freundschaft erlaubt es uns, auch kritische Themen offen zu diskutieren, ohne dass es zu Konflikten kommt."

Kassiss abschließende Botschaft ist klar: In Zeiten des Wandels ist Flexibilität und Agilität gefragt, um auf die sich ständig verändernden geopolitischen Bedingungen reagieren zu können.