Beim EV Zug könnte das Ende einer Ära bevorstehen. Der HC Davos benötigt nur noch einen Sieg in der Viertelfinalserie, um das Trainerengagement von Dan Tangnes in der Zentralschweiz zu beenden.

Schockierende Szenen ereigneten sich im letzten Spiel, als der EV Zug trotz eines vielversprechenden Starts offenbar die Nerven verlor und mit einer 0:4-Niederlage im eigenen Stadion gegen den HC Davos das Nachsehen hatte. Diese Niederlage war nicht nur sportlich bitter, sondern offenbarte auch die Konflikte innerhalb des Teams.

"Wir haben gut begonnen“, erklärte Topscorer Lino Martschini gegenüber der Presse, "aber die Emotionen schlugen in Frust um, was uns letztlich in die Karten gespielt hat." Tatsächlich verlief der Beginn der Partie, unter anderem dank der Rückkehr von Karl Kovar und Dominik Schlumpf, vielversprechend. Doch die entscheidenden Tore des HCD zwischen der 30. und 34. Minute waren der Nackenschlag für die Zuger.

Besonders einige Spieler konnten mit der steigenden Frustration nicht umgehen, was zu zahlreichen kleinen Strafen und Disziplinarvergehen führte. Tangnes äußerte sich dazu unverblümt: "Ehrlich gesagt, wir haben uns richtig schlecht benommen." Auch die Aggressivität auf dem Eis wurde zum Gesprächsthema, insbesondere eine Szene, in der Fredrik Olofsson und Mike Künzle sich Disziplinarstrafen einhandelten.

Die Zukunft von Tangnes steht auf der Kippe. Im November gab er bekannt, dass er aus familiären Gründen trotz seines bis 2026 laufenden Vertrags nach Skandinavien zurückkehren werde. Zukünftig wird er Trainer des schwedischen Topklubs Rögle. Seit 2018 hinterlässt Tangnes bei Zug eine beeindruckende Bilanz, er führte das Team zu zwei Meistertiteln in den Jahren 2021 und 2022.

Die Fans und der Verein stehen nun vor einer ungewissen Zukunft, während die Möglichkeit, die Playoffs noch zu erreichen, schwinden könnte. Bleibt abzuwarten, wie das Team aus dieser Krise herauskommt und ob Tangnes tatsächlich sein letztes Spiel am Donnerstag in Davos haben wird.