Zürich: Bewohner der Sugus-Häuser erhalten erneut die Kündigung – Umstrittene Eigentümerin sorgt für Unruhe
2024-12-30
Autor: Alina
In einem überraschenden Schritt erhielten die Bewohner der drei Sugus-Häuser in Zürich am Montag zwischen Weihnachten und Silvester erneut unerfreuliche Post: die zweite Kündigung ihrer Wohnung. Diese Kündigung wurde ausdrücklich von der Eigentümerin Regina Bachmann versendet, wie watson.ch berichtete.
Regina Bachmann begründet die Wiederholung der Kündigung mit dem von ihr ursprünglich eingesetzten Verwalter Goran Zeindler, der wegen Urkundenfälschung und Veruntreuung ins Visier der Justiz geraten ist. Zeindler wurde vor Weihnachten verhaftet, sein Anwalt spricht jedoch die Vorwürfe an. Bachmann behauptet, Zeindler habe ihr die laufenden Verfahren verschwiegen, was zu einem „Grundlagenirrtum und absichtlicher Täuschung“ geführt habe. Diese Unregelmäßigkeiten machten die Verträge mit Zeindlers Allgood Property AG ungültig, weshalb die Kündigungen neu ausgesprochen werden mussten.
Die aktuelle Kündigung nennt den 30. September 2025 als Auszugstermin, was eine Verlängerung von einem halben Jahr im Vergleich zur ersten Kündigung bedeutet. Bachmann gibt an, dass sie aufgrund der neuen Situation „mehr Vorlaufzeit“ benötige, um die geplante „umfassende Kernsanierung“ durchzuführen.
Die Bewohner sind jedoch alles andere als zufrieden. Karin Athanasiou, die die gekündigten Mieter vertritt, beschreibt die Situation als „absolutes Chaos“. Die erneute Kündigung habe „maximale Verwirrung und Verunsicherung“ ausgelöst. Juristisch ist unklar, ob die erste Kündigung aufgrund der neuen Mitteilung überhaupt weiterhin gültig ist. Athanasiou arbeitet eng mit dem Mieterinnen- und Mieterverband zusammen, um die rechtlichen Unklarheiten zu klären. Zudem kursieren unterschiedliche IBAN-Nummern, auf die die Mieter ihre Miete zahlen sollen, was die Situation weiter erschwert.
Regina Bachmann hat in ihrem Schreiben kein Wort zur Situation der Mieter verloren, was von den Betroffenen als extrem kaltblütig empfunden wird. Mehrere Versuche, mit der Eigentümerin in Kontakt zu treten, blieben bisher erfolglos, doch die Mieter*innen planen, ihre Bemühungen fortzusetzen.
In einer Stadt, wo bezahlbarer Wohnraum zunehmend rar wird, werfen diese Entwicklungen ein grelles Licht auf die Probleme im Zürcher Mietmarkt. Wie können Mieter gegen willkürliche Kündigungen und unethische Verwalter vorgehen? Die Betroffenen kämpfen nicht nur um ihre Wohnungen, sondern auch um ihre Rechte – ein Kampf, der in den kommenden Monaten weiter an Brisanz gewinnen dürfte.