Zürichs Wohnungsnot: Ältere Menschen verlieren ihre Heimat!
2025-04-23
Autor: Simon
Wohnungsnot überschatet Zürich – Ein Drama für Ältere!
Edi Bürchler und Claudia Keller leben seit über einem Jahrzehnt in der Döltschihalde in Zürich, bis das Unfassbare passierte: Sie erhielten die Kündigung ihrer Wohnung. "Für mich war das ein riesiger Schreck", gesteht Keller, die vor Angst kaum noch schlafen oder essen konnte.
Mit 71 und 82 Jahren stehen die beiden vor einer ungewissen Zukunft. "Wir suchen nur nach Alterswohnungen", betont Keller. Doch häufig erhalten sie Absagen – nicht aufgrund ihrer Qualifikationen, sondern wegen ihres Alters. Die wenigen verfügbaren Wohnungen sind zudem alles andere als erschwinglich.
Ein massives Problem: 100 Menschen verlieren ihr Zuhause!
Nicht nur das Schicksal von Keller und Bürchler ist betroffen – 58 Haushalte müssen die Siedlung Döltschihalde verlassen, was bedeutet, dass rund 100 Menschen mitten aus ihrem Zuhause gerissen werden. Ein Trend, der sich in Zürich verstärkt zeigt!
Leerkündigungen auf Rekordniveau – Warum ausgerechnet Zürich?
Der ETH-Professor David Kaufmann hat die fünf größten Schweizer Städte untersucht und ist zu alarmierenden Ergebnissen gekommen: "In Zürich gibt es bei Leerkündigungen ein immenser Anstieg im Vergleich zu anderen Städten“, erklärt er. Die Verlierer dieser Neubautätigkeit? Oft sind es die, die ohnehin bereits am Rande der Gesellschaft stehen – ältere Menschen, Asylsuchende und Alleinstehende.
Reiche ziehen in die neuen Wohnungen – Wer bleibt zurück?
Die neuen Wohnräume sind vor allem für eine wohlhabendere Klientel gedacht. "Jüngere Haushalte ohne Kinder, oft gut verdienende Schweizer und Expats, zahlen dort fast das Doppelte", sagt Kaufmann.
Rund 30 Prozent der Betroffenen werden aus ihrer Gemeinde verdrängt!
Die Lage ist kritisch: Viele betroffene Haushalte finden nur noch Wohnung am Stadtrand oder in alten Häusern, die möglicherweise abgerissen oder saniert werden. Rund 30 Prozent werden aus ihrer bisherigen Wohngemeinde verdrängt.
Ein verzweifelter Versuch: Susanne Haug auf der Suche nach einem neuen Zuhause!
Auch Susanne Haug, 81 Jahre alt, steht vor der Herausforderung, ihre Heimat zu verlieren. Ihre Siedlung wird abgerissen, und selbst als sie sich in der ganzen Schweiz bewirbt, stößt sie auf taube Ohren. "Ich habe sogar überlegt, auf einem Campingplatz zu wohnen – das würde mein Sohn für mich organisieren", berichtet sie verzweifelt.
Die Politik und die Immobilienbranche – Wer zieht die Grenzen?
Die UBS, Eigentümerin von Haugs Siedlung, betont, ausreichend Informationen bereitgestellt und Unterstützung angeboten zu haben. Dennoch hat Haug keine neue Wohnung gefunden. "Ich bin wie ein alter Baum, der einfach entwurzelt wird", klagt sie.
Verdichtung – Der Preis für neuen Wohnraum?
Die Immobilienunternehmen stehen im Fokus. Halter, ein bedeutender Akteur auf dem Schweizer Immobilienmarkt, will in Zürich Altstetten 317 Wohnungen abreißen und 376 neue schaffen. "Verdrängung lässt sich nicht vermeiden, wenn man weitere Wohnräume schaffen will", sagt Balz Halter. Das Problem bleibt: Die Mieter leiden am meisten.
In einer Welt, in der Profit über Menschlichkeit siegt, ist Keller und Bürchler ein kleines Glück beschieden: Sie haben eine neue Wohnung gefunden. Doch wie viele andere werden sie ein Schicksal teilen, das ein Zeichen für eine grundlegende Herausforderung der Schweizer Wohnpolitik ist?