2024: Der Durchbruch mit dem ersten Alzheimer-Antikörper ist da!
2025-01-02
Autor: Noah
Einführung
In einem historischen Schritt hat sich der Antikörper Lecanemab, unter dem Handelsnamen Leqembi™, in Ländern wie den USA, Japan, China, Südkorea, Großbritannien und Israel etabliert.
Zulassung und Risiken
Während die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) zunächst zögerte, Lecanemab zur Zulassung zu empfehlen, hat sich die Situation im November 2024 geändert. Ursprünglich hatte die EMA im Juli 2024 gegen die Zulassung votiert, da die potenziellen Nebenwirkungen, besonders die bildgebungsbedingten Anomalien (ARIA), als zu riskant erachtet wurden. Diese Anomalien, zu denen auch Hirnödeme und Mikroblutungen zählen, sind das Ergebnis der Antikörper-Therapie, die Amyloid-Fibrillen angreift, die sowohl im Gehirn als auch an den Wänden der Blutgefäße auftreten. Die Schädigung dieser Gefäßwände kann zu schweren Komplikationen führen.
Daten und Subgruppenanalysen
Das Unternehmen Eisai GmbH, das hinter diesem innovativen Arzneimittel steht, hat jedoch nachforschbare Daten und detaillierte Subgruppenanalysen bereitgestellt, die schließlich zur Revision der Entscheidung führten und die Zulassung von Lecanemab für eine spezielle Patientengruppe empfehlen konnten.
Wirkung von Lecanemab
Was Lecanemab besonders macht, ist, dass es nicht lediglich die Symptome von Alzheimer behandelt, sondern auf die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen der Krankheit abzielt. Nach bisherigen Studien haben Patienten, die mit Lecanemab behandelt wurden, die Möglichkeit, bis zu einem halben Jahr ohne Fortschreiten der Krankheit zu leben.
Zielgruppe und Einschränkungen
Dennoch bleibt es eine bittere Tatsache, dass das Medikament nur für eine kleine Patientengruppe von etwa 800 Personen in Deutschland in Frage kommt. Es zeigt sich, dass Lecanemab nur bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung oder leichten Demenzsymptomen im frühen Stadium wirksam ist.
Genetische Risikofaktoren
Ein weiterer kritischer Aspekt ist das erhöhte Risiko für Patienten mit zwei Allelen des ApoE4-Gens, die an ARIA erkranken können. Diese hochriskanten Patienten können nicht mit Lecanemab behandelt werden, was eine genetische Testung vor Beginn der Therapie unabdingbar macht. Außerdem sind regelmäßige MRT-Untersuchungen erforderlich, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
Genderunterschiede in der Therapie
Erstaunlicherweise deuten einige erste Ergebnisse darauf hin, dass Frauen möglicherweise weniger von der Therapie profitieren als Männer. Diese Überlegungen verdeutlichen die Notwendigkeit weiterer Forschung zur Optimierung der Behandlung von Alzheimer-Patienten.
Blick in die Zukunft
Die Hoffnung bleibt jedoch, dass Lecanemab ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung der Alzheimer-Krankheit darstellen könnte und möglicherweise noch mehr Fortschritte in der Zukunft erzielt werden können.