
Abschied von N'Gola: Zoo Zürich trauert um seinen Silberrücken
2025-04-09
Autor: Nina
Eine traurige Nachricht aus dem Zoo Zürich: Der 47-jährige Silberrücken N'Gola musste aufgrund gesundheitlicher Probleme eingeschläfert werden. Der Zoo gab bekannt, dass der geliebte Gorilla seit Jahren mit verschiedenen Erkrankungen kämpfte und regelmäßig Schmerzmittel erhielt.
N'Golas Gesundheitszustand hatte sich verschlechtert, was zu einem Verlust seiner Dominanz innerhalb der Gorillagruppe führte. Er war nicht mehr in der Lage, Konflikte zwischen den Weibchen zu schlichten, was zusätzlichen Stress für die gesamte Gruppe bedeutete. In freier Wildbahn wäre er wohl längst durch einen jüngeren Konkurrenten abgelöst worden.
Zoodirektor Severin Dressen erklärte: "Die Entscheidung, N'Gola einzuschläfern, war die richtige, trotzdem fiel sie uns nicht leicht. N'Gola war 40 Jahre lang ein Teil unserer Familie hier im Zoo und vielen Gästen und Mitarbeitern bekannt."
Der Körper von N'Gola wurde zur pathologischen Untersuchung in die Tierklinik der Universität Zürich gebracht. Dort werden auch Proben für verschiedene Forschungsprojekte entnommen. Nach Abschluss der Analysen wird der Schädel des Silberrückens präpariert und für Bildungszwecke im Zoo genutzt.
Um den Fortbestand der Westlichen Flachlandgorillas zu sichern, plant der Zoo eine neue Zuchtgruppe im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP). Experten warnen, dass die Population dieser Art in den nächsten Generationen um 80 % zurückgehen könnte, was die Art an den Rand der Ausrottung bringen würde.
Um genetische Diversität zu gewährleisten, haben die Gorillaweibchen Mary und Mahiri den Zoo verlassen, während das Weibchen Mayumi bereits aus dem Zoo Saarbrücken angekommen ist und sich im Hintergrund des Menschenaffenhauses einlebt. Der verbleibende Gorilla Haiba ist nun kurzfristig der einzige sichtbare Gorilla für die Zoobesucher.
Zusätzlich kam der 18-jährige Silberrücken Bwana bereits aus dem Zoo Warschau nach Zürich und wird demnächst die beiden Weibchen Haiba und Mayumi kennenlernen. In den kommenden Tagen erwartet der Zoo zudem die Ankunft der Weibchen Virunguita (9) aus dem Zoo Barcelona und Ivindo (8) aus einem Zoo in Frankreich.
Dressen betont: "Natur- und Artenschutz, Forschung und Bildung sind zentrale Aufgaben unseres modern geführten Zoos. Mit dem geplanten Ausbau des Lebensraums Ndoki Wald und der neuen Gorillagruppe können wir auch weiterhin zur Population des Westlichen Flachlandgorillas beitragen und das Bewusstsein für den Schutz dieser bedrohten Art der Zoobesucher schärfen."