Nation

Alarmierende Kriminalstatistik Luzern 2024 – Cyberkriminalität und Einbrüche auf Rekordhöhe!

2025-03-24

Autor: Emma

Die jüngsten Zahlen der Kriminalstatistik im Kanton Luzern sind alarmierend. 2024 stieg die Kriminalität im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 10 Prozent, mit insgesamt 22'232 registrierten Straftaten. Diese Entwicklung bereitet insbesondere Polizei-Kommandant Adi Achermann große Sorgen. «Diese Zahlen sind für uns kaum zu bewältigen», betont er und weist darauf hin, dass die personellen Ressourcen der Polizei bereits stark beansprucht sind.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der rasant steigenden Cyberkriminalität. Doch die Polizei steht hier vor einer weiteren Herausforderung: Die Täter agieren oft aus dem Ausland, was die Aufklärung von Fällen extrem erschwert. Achermann kritisiert die hiesigen Datenschutzbestimmungen, die in der Theorie die Opfer schützen sollen, in der Praxis jedoch oft die Täter begünstigen.

Ein Beispiel zu dem, was in anderen Ländern möglich ist, ist Deutschland. Dort versucht die Polizei mit einer umfassenden KI-Offensive, die betrügerischen Machenschaften im Internet besser zu bekämpfen. «In Deutschland steht die Wahrheitsfindung im Vordergrund, hier in der Schweiz wirkt es oft so, als zähle das weniger», sagt Achermann enttäuscht, und spricht von gerichtlichen Entscheidungen, die oft zugunsten der Persönlichkeitsrechte der Täter ausgelegt werden.

Die Kriminalpolizei unter der Leitung von Jürg Wobmann sieht die Lage ähnlich kritisch: «Eines der größten Probleme im Kampf gegen organisierte Kriminalität ist die Auslegung der Datenschutzbestimmungen.» Er fordert dringend einen automatisierten Datenaustausch zwischen den Kantonen, insbesondere im Bereich serielle Kriminalität, um die immens großen Datenmengen effizient bearbeiten zu können. Zudem plädiert Wobmann für allgemeinere gesetzliche Grundlagen, um den schnell fortschreitenden technischen Entwicklungen begegnen zu können.

Die Prognosen sind düster: Experten rechnen mit einem Anstieg der Cyberkriminalität in der Schweiz um 20 bis 30 Prozent in den kommenden Jahren. «Der Markt ist äusserst lukrativ und die Täter können damit erhebliche Gewinne erzielen», erläutert Wobmann. Die Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz wird es den Kriminellen in Zukunft vermutlich noch einfacher machen, um beispielsweise Betrugsmails noch authentischer erscheinen zu lassen.

Um dem entgegenzuwirken, hat die Polizei im Jahr 2024 den Fachbereich Prävention Cybercrime eingerichtet, der bereits 261 persönliche Gespräche führen konnte. Darüber hinaus plant die Polizei, in naher Zukunft weitere Cyberspezialisten einzustellen und auszubilden, um die Geschädigten besser zu betreuen und die Anzeigen zügig zu bearbeiten. Dies soll helfen, die Situation besser einzuordnen und Ermittlungen gezielter einzuleiten.

Aber nicht nur die Cyberkriminalität sorgt für Besorgnis. Auch die Einbruchszahlen sind alarmierend gestiegen. 2024 verzeichnete die Luzerner Polizei 1'524 Einbruchdiebstähle – ein ansteigender Trend, der selbst die Vorhersagen übertroffen hat. Experten sprechen hier von einer hohen Zahl an Einbrechern, die oft aus Osteuropa oder dem Maghreb stammen. Die meisten Delikte sind auf einige „Intensivtäter“ zurückzuführen, die gezielt in Wohnhäuser und Autos einbrechen.

Ein besonderer Punkt ist der häufige Diebstahl von E-Bikes, die dann oft ins Ausland verkauft werden. Die Polizei hat 2024 insgesamt 421 Fahrzeugdiebstähle registriert, im Vergleich zu 179 im Vorjahr - ein erschreckender Anstieg. «Oft sind es Personen aus den Maghreb-Staaten, die aus Autos Gegenstände stehlen, um so an Vermögenswerte zu gelangen, die sie dann verkaufen», erklärt Wobmann.

Diese Entwicklungen machen deutlich, dass sowohl die digitale als auch die analoge Kriminalität in Luzern auf einem besorgniserregenden Niveau angekommen sind und dringende Maßnahmen erfordern.