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Alte Banknoten der SNB bescheren der Schweiz einen Milliardengewinn!

2024-10-05

Das Aufräumen der Wohnung eines verstorbenen Angehörigen kann für viele eine unangenehme, aber auch spannende Aufgabe sein. Wer weiß, ob nicht irgendwo noch Bargeld versteckt ist? Doch oft erweist sich diese Hoffnung als trügerisch. Dennoch wird ein Geldsegen im Jahr 2025 erwartet, auch wenn die alten Banknoten für immer verloren scheinen.

Am 30. April 2025 jährt sich der Rückruf der sechsten Banknotenserie der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zum 25. Mal. Diese 1976 eingeführten Scheine zeigen Persönlichkeiten wie den Mathematiker Leonhard Euler auf dem 10-Franken-Schein oder den Architekten Francesco Borromini auf dem 100-Franken-Schein. Auffällig ist, dass alle abgebildeten Persönlichkeiten Männer sind – eine Tatsache, die in der heutigen Zeit zur Diskussion anregen könnte.

Eine Milliarde Franken ungenutzt

Seit dem 1. Mai 2000 führt die SNB eine täglich aktualisierte Statistik, um festzustellen, wie viele alte Banknoten noch nicht umgetauscht wurden. Die Zahlen bestätigen das Klischee, dass in der Schweiz enorm viel Geld ungenutzt herumliegt. Laut Schätzungen werden Ende April 2025 rund 1 Milliarde Franken in Form dieser alten Banknoten fehlen.

An diesem entscheidenden Stichtag wird der Geldwert der nicht zurückgegebenen Scheine rückerstattet. Das Gesetz sieht vor, dass 10 Prozent bei der SNB verbleiben, um deren unbefristete Umtauschpflicht zu sichern. 20 Prozent des Betrags gehen an den Schweizerischen Fonds für nicht versicherbare Elementarschäden. Der Rest wird auf den Bund und die Kantone verteilt, und zwar proportional zur Bevölkerung.

Finanzministerin Karin Keller-Sutter hat für 2025 236 Millionen Franken für den Notenumtausch eingeplant. Die Kantone können mit rund 470 Millionen Franken rechnen, was etwa 80 Franken pro Einwohner ergibt. Die exakte Summe wird aber erst am 30. April 2025 bekannt gegeben.

Ein politischer Kompromiss

Der aktuelle Geldsegen geht auf einen Kompromiss des Parlaments zurück. Zunächst wollte der Bundesrat die gefundenen Banknoten nicht erstatten und das Geld ausschließlich der SNB überlassen. Doch letztendlich einigten sich National- und Ständerat auf eine Lösung, von der alle profitieren können. Man könnte bevölkerungsreichere Kantone kaum motivieren, auf dieses Geld zu verzichten, während es für kleinere Kantone einen finanziellen Boost bedeutet.

Während die 236 Millionen Franken für den Bund in einem Budget von fast 86 Milliarden kaum wahrnehmbar sind, können sie für kleinere Kantone wie Uri, die unter schwindenden Einnahmen aus der Wasserkraft leiden, eine wichtige Unterstützung darstellen.

Die geheimnisvolle Millionensumme

Doch wo sind die verschwundenen Banknoten geblieben? Historisch gesehen liegen die nicht eingelösten Beträge bei etwa 150 bis 200 Millionen Franken bei jedem Rückruf. Selbst der ehemalige Finanzminister Ueli Maurer rätselt über das Verschwinden der nahezu 1 Milliarde Franken. Er vermutet, dass viele Banknoten als Souvenirs von Reisen in die Schweiz im Ausland verblieben sind oder möglicherweise verloren oder beschädigt wurden.

Trotz des bevorstehenden Rückrufs können die alten Geldscheine auch nach dem 30. April 2025 weiterhin unbegrenzt umgetauscht werden. Eine Regelung, die erst 2019 vom Parlament aufgehoben wurde, hätte früher nach 20 Jahren Gültigkeit abgelaufen.

Die nächste große Auszahlung steht im Jahr 2046 an, wenn die achte Serie zurückgerufen wird, die neben Männern auch die Malerin Sophie Taeuber-Arp zeigt. Es bleibt spannend, wie diese Banknoten in die Geschichte eingehen werden und welche Geschichten sie zu erzählen haben, wenn die Zeit kommt!