Technologie

Ängste um KI-Technologie: Schweizer Unternehmen in der Zwickmühle

2024-12-05

Autor: Simon

Die Situation eskaliert: In der Schweiz operieren etwa 150 Unternehmen in der globalen Halbleiter-Industrie und viele von ihnen sind in heller Aufregung. Der jüngste Handelskonflikt zwischen den USA und China hat sich innerhalb von nur zwei Tagen extrem zugespitzt. Am Montag führten die USA striktere Exportbeschränkungen für KI-Chips nach China ein. Nur einen Tag später folgte Chinas schockierende Antwort, indem das Land den Export von essentiellen Rohstoffen wie Gallium und Germanium in die USA verbot. Diese Materialien sind unerlässlich für die Produktion von Chips in der Künstlichen Intelligenz sowie in der Rüstungsindustrie.

Warum sind Schweizer Firmen nervös? Der Grund ist einfach: Sie sind indirekt vom Handelskrieg betroffen. „Die meisten unserer Mitglieder in der Halbleiter-Industrie haben einen Exportanteil von 80 bis 100 Prozent“, erklärt Adriaan Spierings, der Bereichsleiter Halbleiter-Industrie bei Swissmem. Je nach Position in der Wertschöpfungskette sind die Auswirkungen unterschiedlich.

Für die Schweizer Firmen, die direkt nach China verkaufen, ist höchste Vorsicht geboten. Obwohl die neuen Exportbeschränkungen hauptsächlich gegen amerikanische Unternehmen gerichtet sind, haben die USA diese nun auch auf ausländische Unternehmen ausgeweitet, die US-Technologien verwenden. Branchenvertreter warnen, dass die Schweizer Unternehmen jetzt akribisch ihre Lieferungen nach China überprüfen müssen. Die zentrale Frage bleibt, ob ihre Produkte US-Technologien involvieren und inwiefern sie unter die importierten Beschränkungen fallen.

Aber auch Firmen, die nicht in China tätig sind, können sich nicht entspannen. Sogar Unternehmen, die sich nicht mit leistungsstarken Mikrochip-Technologien beschäftigen, spüren die Unsicherheiten. Ein Beispiel ist das Unternehmen Espros, das Chips für die optische Bildverarbeitung entwickelt. Diese Technologie erlaubt es beispielsweise, Füllstände von Silos oder Düngemitteln zu überwachen und ermöglicht selbstfahrenden Robotern das präzise Einschätzen von Distanzen.

Obwohl Espros seine Produkte nicht nach China verkauft und somit nicht direkt von den neuesten Handelsbeschränkungen betroffen ist, gibt es dennoch Bedenken hinsichtlich indirekter Effekte, die durch den gespannten Handelskonflikt entstehen können. In einem sich ständig verändernden Umfeld müssen Schweizer Unternehmen innovativer denn je sein, um nicht nur im internationalen Wettbewerb zu bestehen, sondern auch, um potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren und zu minimieren.

Die Zukunft der Halbleiter-Industrie in der Schweiz bleibt ungewiss, während die globale geopolitische Landschaft weiterhin in Bewegung ist.